Schwimmbad und Open-Air-Kino bleiben in den nächsten Tagen zumindest in meinen Breiten eitel Wunschgedanken (liebe Wettergottheit: es reicht. Wirklich.) Zumindest kann man sich in Ruhe aufs Sofa kuscheln, und nachlesen, was sich so in Sachen Selbstliebe, Körperbilder und so weiter tut …
Auf der Suche nach einem Kinderbuch voll positiver Körperbilder? Health at Any Size-Ikone Linda Bacon empfiehlt „Your Body is Awesome“ – leider bis jetzt nur auf englisch, aber man könnte es seinem kleinen Engelchen ja übersetzen …
Gedanken eines deutschen Nordamerika-Forschers zu „Fitness and Fatness“ in den USA (deutsch)
Warum es mehr schadet als nützt, Kinder auf Diät zu setzen und sie mit Begriffen wie „Junk Food“ zu besseren Essern erziehen zu wollen – und was man besser machen kann (englisch)
Lust aufs Laufen? Die Damen von Too Fat To Run teilen eine Passion fürs Rennen, und haben sich zusammengetan, um der Welt zu beweisen, dass Fitness nichts mit der Kleidergröße zu tun hat. Tipps für alle Läuferinnen (in spe), ganz ohne Diätgerede und Abnehmdruck … (engl)
Leider gibt es immer noch Menschen, die glauben, Schimpf und Scham motiviert Menschen zum Abnehmen. Salon.com berichtet über eine Studie zur Alltagsdiskriminierung dicker Frauen, und liefert eine Sammlung an Links zu wissenschaftlichen mit, die beweisen, wie schädlich es ist, Menschen zu beschämen … (engl)
Einer der Gründe für schädliche Selbstbilder ist, dass einem oft nicht bewusst ist, wie wichtig media literacy ist, also ein kritischer Umgang mit Medien. YouTuberin Melissa Fabello erklärt die Grundlagen, und warum das Thema so immens wichtig ist … (engl)
Zum Schluss ein bisschen Mode: Rebecca von The Plus Side of Me hat eine Liste mit 20 Bloggerinnen zusammengestellt, die Größe 54 oder mehr tragen – sehenswert (engl)
susie knows … war eines der ersten deutschsprachigen Plus-Size-Fashionblogs, das ich für mich entdeckt habe. Was es in meinen Augen besonders macht, ist, dass es eher wie ein Onlinemagazin aufgemacht ist, nicht wie ein „klassisches“ Fashionblog. Kein Wunder: Susanne „Susie“ Gundlach ist nicht nur selbst eine Plus-Size-Frau, sondern ein Vollprofi in Sachen Modejournalismus. Schließlich ist sie seit fünfundzwanzig Jahren Moderedakteurin bzw. leitende Redakteurin bei verschiedenen großen deutschen Frauenzeitschriften, unter anderem myself und bei Brigitte. Ihr Motto: „Schluss mit dem Frust! Es gibt eine modische Welt da draußen, auch jenseits von Jeans und Pullis – und selbstverständlich auch in großen Größen! SUSIE KNOWS… kennt den Zugang zu dieser Modewelt.“ VIE: Was hat Sie dazu motiviert, unter die Bloggerinnen zu gehen?
Susie: Die traurige Tatsache, dass das Thema Plus-Size sowohl in der Modeindustrie als auch bei Zeitschriften sträflich vernachlässigt wird. Es wird ignoriert, und das hat mich geärgert. Es wird einfach nicht genug getan. Und da ich selbst eine Plus-Size Frau bin, weiß ich, was zu tun ist.
Gibt es so etwas wie Plus-Size Lifestyle?
Ich weiß nicht, ob es einen Plus-Size Lifestyle gibt. Ich bewege mich in einer normalen Welt, habe keinen anderen Lebensstil als andere auch, ich bin aber Plus-Size. Ich befürworte und setze mich ein, dass Plus-Size Frauen selbstbewusst sind, sich schick und modern anziehen, aber das kann man eigentlich nicht als Lifestyle bezeichnen.
In Sachen Mode hat sich in den letzten Jahren ja etwas getan …
Plus-Size wird inzwischen mehr wahrgenommen, das freut mich, und dafür setze ich mich mit meinem Blog ein. Was bisher aber geschehen ist, sind mikro-kleine Schritte. In der Mode ist Plus-Size immer noch zweite Klasse. Da muss man sich nur die Läden in jeder beliebigen Stadt ansehen. Plus-Size ist völlig unterrepräsentiert. Um mehr Angebot zu haben, müssen Plus-Size Frauen auf das Internet ausweichen. Online ist für sie die Rettung.
Wie sehen Sie die kommende Entwicklung?
Es geht langsam voran. Ich will mit meinem Blog dazu beitragen, dass die Entwicklung Fahrt aufnimmt. Ich möchte, dass Plus-Size Frauen mit mehr Toleranz begegnet wird, dass mehr Modefirmen verstehen, dass es einen Markt für Plus-Size gibt und sich diesem vernachlässigten Segment widmen. Außerdem plädiere ich dafür, dass die klassische Konfektion nicht wie bisher bei Größe 42 endet, sondern bei Größe 48. Dadurch wäre schon vielen Frauen geholfen.
Was ist der Unterschied zwischen Deutschland und dem englischsprachigen Raum?
Die Deutschen sind generell weniger modemutig oder experimentierfreudig als die Engländer. In Amerika besteht ein Großteil der Plus-Size Mode aus Sweatshirts und Hosen, nach dem Motto: es soll bequem sein. Die Engländer sind modischer. So gibt es in Deutschland für Plus-Size überwiegend sportliche Mode, in England gibt es auch in großen Größen viel mehr elegante Mode und Abendkleider.
Ihre Gedanken zum Thema Plus-Size Models …
Das ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt und dem ich mich auf meinem Blog immer wieder widme. Die ganz alte Denkschule lautet so: Dicke Frauen wollen keine dicken Frauen sehen. Deshalb wird Plus-Size Mode an Models mit Größe 38/40 photographiert. Für susie knows…, den Plus-Size Blog, arbeite ich mit Models, die Größe 44/46 haben, bei denen man deutlich sieht, dass sie Plus-Size sind. Selbst das finden manche Leserinnen aber noch zu dünn.
Gibt es spezielle Style-Regeln für Plus-Frauen?
Style-Regeln sind für jeden relevant. Plus-Size Frauen mangelt es oft an Selbstbewusstsein. Da hilft es, zu wissen, dass man gut angezogen ist, wie man geschickt kaschieren kann, was einem steht, usw. Denn so angezogen fühlt man sich besser und selbstbewusster. Regeln zu brechen, kann kontraproduktiv sein, wenn es zu eng, zu klein, zu bunt wird.
Was sind Ihre Lieblingsdesigner?
Alle die, die ich in meinem Blog zeige. Ich persönlich trage besonders gern Boden und Anna Scholz.
Wo suchen und finden Sie die Inspiration für Ihre Arbeit und Ihren Stil?
Mode generell inspiriert mich. Ich sehe mir Modenschauen an, lese die wichtigen Zeitschriften auch immer unter dem Aspekt, was ich davon für Plus-Size verwenden kann. Quellen der Inspiration sind aber natürlich auch Bereiche außerhalb der Modewelt, wie Ausstellungen oder manchmal Fernsehsendungen.
Was ist Ihr Lieblingswort, um Ihren Körper zu beschreiben?
Ich mag das Wort „Plus-Size“ am liebsten, denn es ist nicht abwertend, sondern suggeriert einfach, dass wir ein bisschen mehr haben, ohne jede Wertung.
Kooperationen großere Modefirmen mit Star-DesignerInnen sind bei kleineren Größen schon länger en vogue, man denke an H&M, wo von Lagerfeld abwärts diverse Modeschöpfer eine exklusive Kollektion zu Einkaufsstraßenpreisen erschaffen haben. Leider beschränken sich die Modelle auf zierlichere Frauen, und wir üppigeren müssen (wie schon so oft) auf die Accessoires beschränken (wobei meine Strassohrringe von Anna dello Russo schon sehr spektakulär sind).
Langsam beginnen aber auch die Hersteller von Plus-Mode, nahmhaften Couturiers und Couturiéres zur Zusammenarbeit einzuladen. Die US-Firma Lane Bryant z.B. hat sich dieses Frühjahr Isabel Toledo als Gast-Designerin ins Haus geholt, jetzt zieht die deutsche Firma Sheego nach, und kooperiert mit Anna Scholz. Die Deutsche ist in Modekreisen keine Unbekannte, schließlich hat sie ihr eigenes High-End-Modelabel für große Größen, und hat die Modeklasse des renommierten St. Martin´s College in London besucht, wo auch Stella McCartney und Alexander McQueen ihr Handwerk verfeinerten.
Für Sheego stellte die statueske Scholz eine Kollektion zusammen, die im Rahmen der Curvy is sexy-Messe beim Sheego-Fashionevent präsentiert wurde. Der erste Teil der von Frauke Ludowig moderierten Fashion-Show galt den Höhepunkten der regulären Sheego-Kollektion, im zweiten Teil zeigten die Mannequins (u.a. Plus-Model Hailey Hasselhoff) die exklusiven Modelle von Scholz.
Die Entwürfe der in London lebenden Designerin (von der übrigens zwei meiner Lieblingsröcke stammen) sind sehr weiblich, teils schwarz, teils in eher kräftigen Farben gehaten. Die Muster sind zwar durchaus intensiv, durch die kluge Kombination von Farben und Formen läuft Scholz aber nie Gefahr, den üblichen, im Bereich Plus-Mode allzuoft vertretenen Farb- und Musterkombinationen auch nur nahezu kommen, die aussehen, als wäre ein Güterzug mit abstarkter Kunst in einem Glashaus voller Tropenpflanzen entgleist.
Die Kleider (zwischen 89,99 und 149 €), von denen es manche Modelle sowohl uni oder gemustert gibt, sind fließend, feminin, tailliert und erinnert teilweise an die Eleganz von Bondgirls der späten 60-er oder frühen 70-er. Auch Tuniken finden sich in der Kollektion, teilweise elegant schwarz, teilweise mit Mustern und schönen Paillettenstickereien (ab 69,99). Modemutige können es mit einem schwarzen Jumpsuit versuchen (129€).
Bei Sheego selbst kann man die Mode bis jetzt nur von Deutschland aus bestellen. Laut des Sheego-Teams können sich Fashionistas aus Österreich in Sachen Bestellung aber an die Firma Unito wenden … Habe ich noch nicht probiert, aber ein oder zwei Anna Scholz-Teile wären den Versuch wert …
In meinem letzten Blogpost habe ich geschrieben, dass ich von den auf der Curvy is sexy-Messe präsentierten Modellen nur teilweise überzeugt war – zu viel von den üblichen altbackenen Plus-Size-Sachen hing auf den Ständern der Aussteller. Zum Glück gab es aber auch junge und inspirierende Mode, die es mir angetan hat. Hier meine persönlichen modischen Höhepunkte.
TRIANGLE by S.Oliver
„Rebel to Diva“ lautet das Motto der Winterkollektion von Triangle, der Plus-Linie der deutschen Firma S.Oliver – das deutsche Modehaus war eindeutig unter den Representanten der jüngeren Modelinien. Onwohl das Groß der Mode für meinen Geschmack vielleicht etwas zu sportiv ist, sah ich einige schöne Teile, und sogar ein komplettes Outfit, dass ich mir gerne zulegen möchte (siehe unten). Spannend war auch, von einer der wirklich netten Mitarbeiterinnen durch die Kollektion geführt zu werden, und zu sehen, was für Überlegungen und Konzepte hinter den einzelnen Stücken stecken. Auch nett: Das Team von Triangle hat die Outfits auch gleich mit passenden Schuhen ausstaffiert, die mich hoffen lassen, dass mein Knöchel schnell heilt und ich bald wieder Stöckelschuhe tragen kann …
ULLA POPKEN
Ein Klassiker in Sachen Plus-Größen, die in den letzten Jahren immer mehr unternehmen, um auch die jüngeren Kundinnen anzusprechen. Mein Highlight beim Ulla Popken-Stand war aber nicht die Mode, sondern das nette Team (und da ich inzwischen in fast jedem Katalog mindestens ein Teil finde, das mir gefällt, fand ich den Mangel von wirklich Rhea-kompatibler Mode nicht beunruhigend 😉
DORIS STREICH
Das Label kannte ich bis her nur vom virtuellen Stöbern bei Zalando. Das Groß der Sachen war nicht ganz meines, aber den Fransenrock muss ich unbedingt haben …
ZIZZI
Die dänische Marke kenne ich seit einigen Jahren, seit ich in einem Kopenhagener (ok, Fredriksberger) Shoppincenter an einem Laden mit der Aufschrift „We looove curves“ vorbeigelaufen bin und mir dachte, das könnte doch ein Geschäft mit Plus-Mode sein … Obwohl die Skandinavier für meinen Geschmack oft etwas zu gerade schneiden, habe ich im Laufe der letzten drei Jahre immer wieder Teile gefunden, die zu Lieblingsstücke geworden sind. Aus der kommenden Kollektion sind mir besonders eine spektakuläre Hose und ein Spitzen-Shirt ins Auge gestochen (die Hose MUSS ich haben), aber auch ihre neue Neben-Line Warderobe of Wonders hat ein paar interessante Teile (wunderschön wilde Schlangenmuster!) Noch ein Plus: das Messeteam von Zizzi gehörte zu dem freundlichsten Ausstellern. Hierzulande bekommt man Zizzi in der Boutique stor> in Wien oder über Zalando.
MAT FASHION
Die griechische Firma kannte ich noch nicht, werde sie aber auf dem Radar behalten. Viel Spitze und feminine Modelle … angeblich bekommt man die Mode in Wien, der Webshop scheint – noch – nicht zu funktionieren.
MAXIMA
Die deutsche Firma bietet einige wunderschöne, rauchgraue Spitzenteile, die mich an Romys Kleid aus dem Roman erinnern …
NAIS by GOZZIP
Und noch ein dänisches Label, mit ein paar interessanten Jacken …
JUNAROSE
Auch eine junge, dänische Firma, deren Mode man seit einigen Monate auch von Österreich aus bestellen kann. Aus der Winter 14/15-Kolletion hat es mir besonders die schwarze Kunstlederjacke angetan, die bestimmt gut zu meinem schwarzen Junarose-Pailettenrock passen würde, den ich mir heuer im Winter gekauft habe …
VIVIANA
Wunderschöne, feminine Abendkleider bis Größe 56, mit Spitze und Stickereien und schönen, weiblichen Schnitten? Geht doch, zeigt die britische Firma mit ihrer Kollektion. Die Modelle haben ihren Preis, aber wer auf der Suche nach einem Kleid für einen besonderen Anlass ist, kann hier durchaus fündig werden. Mein Highlight, eine semitransparentes Jäckchen mit dunkelgrauen Pailetten habe ich nicht fotografiert, leider …
SHEEGO
Bei der deutschen Firma (Slogan: Zieh Dein Glück an!) haben mir die Outfits aus der Kollektion von Anna Scholz am besten gefallen, aber auch sonst waren ein paar wirklich hübsche Teile dabei. Hier mal ein paar entzückende Stiefletten zum Trachten-Outfit, noch mehr Looks in einem separaten Post. Obwohl Sheego selbst noch nicht nach Österreich verschickt, findet man ausgesuchte Teile z.B. bei Otto oder Universal.
MORE THAN LITTE
Das Hongkonger Label Ophee hat erst seit einigen Monaten eine Plus-Kollektion, sie waren aber schon bei der Plus Fashion Week in London vertreten. Die neue Kollektion bietet viele Crash-Stoff, der bei kurvigen Figuren besser aussieht, als ich es mir gedacht habe.
Es war nicht alles meines, aber die Sachen, die mir gefallen haben, hätte ich am liebsten gleich nach Hause getragen. Angefangen von einer wunderschönen Kette aus recyceltem Holz über ein unheimlich romatisches schwarzes Crash-Kleid mit Stickerei bis zu den schönen Mänteln aus Spitze. Mehr aus Neugier habe ich dann noch ein Kleid mit einem grauen und lachsfarbenen Muster ausprobiert, und obwohl ich dachte, dass das Kleid an sich nicht mein Stil ist, habe ich mich augenblicklich verliebt. Offenbar hatte ich solche Sternchen in den Augen, dass die Besitzerin mir das Kleid tatäschlich geschenkt hat, und ich freue mich schon, es in durch die Wiener Straßen zu tragen …
Sehr sympathisch: Firmenbesitzerin Ophelia und ihr Team haben ein offenes Ohr für die Wünsche der Kundinnen. Sie haben meiner neuen Freundin, Stylistin Maria und mir ihr Lookbook gezeigt, und genau hingehört, bei welchen Modellen wir vor Entzücken aufgeseufzt haben …
SEMPRE DONNA
Auch bei der italienischen Firma war der Großteil der Mode nicht meines (von wegen Muster und Schnitte), das Netz-Teilchen und vor allem das Korsagen-inspirierte Top hätte ich aber sofort mitgenommen. Sympatisch: Das Modehaus fotografierte für seinen Katalog ein Model, die gut Größe 46/48 hat, und ihren Stand zierte eine wirklich runde (54/56) Kleiderpuppe.
JANA SCHUHE
Flache Schuhe, die bequem, gut für den Fuß und trotzdem zumindest einigermaßen hübsch sind, scheint es sehr wenige zu geben. Am Stand des deutschen Ausstellers habe ich doch ein paar Paar gesehen, die allen Kriterien entsprechen. Gerade für jemanden wie mich mit meinem rekonvaleszenten Knöchel gut zu wissen …
JJ FOOTWEAR
Mit festeren Waden Stiefel zu kaufen ist in der Regel ungefähr so lustig, wie als Brasilien-Fan beim Weltmeisterschaftsspiel gegen Deutschland zuschauen zu müssen. Wenn man Glück hat, findet man in normalen Schuhläden ein paar Stretchstiefel, und das war es. Auch Stiefeletten sind Plus-Frauen viel zu oft zu eng. Die niederländische Firma JJ Footwear hat diese Marktlücke erkannt, und bietet via Internet Schuhkauf der besonderen Art: Stiefel und Stiefeletten, bei denen man sowohl die Schuhgröße als auch die Schaftweite anpassen kann. Nicht ganz billig, aber wunderschön …
Was für zwei intensive Wochen voller großer und kleiner Freuden …
Kurvige Powerfrauen galore / Bestes Eis von Berlin auf der Curvy-Messe, spendiert von Zizzi / Abends am Spreeufer sitzen / Babyneffen wieder sehen / Spitzenröcke von H&M / Schnäppchen bei TK Maxx / Böhmische Liebslingsspeisen (svícková alias Lendenbraten, kolácky mit Powidl und Topfen) / Gooddiesbags /erste Recherchen, erfolgreich / neues Badekleid, himbeerrosa mt blauen Pünktchen (ganz entzückend) / am Badeschiff das Becken fast ganz für mich alleine zu haben / Mini-Guglhupf im Quadro am Margaretensplatz/ Buchläden mit kompetenten Verkäuferinnen / Sommerdelikatessen: Lachsbaguette, Kirschen, Eistee und Bio-Kaiserschoten / Ausstellung von Tim Burtons Zeichnungen und Skizzen im gotischen Haus am Altstädter Ring / auf der Messe ein Kleid geschenkt bekommen / Wohnen über den Dächern von Prag / grüner Glitzernagellack von P2 / Schmetterlingsring, Schwarz
Während die Berliner und internationalen Modeenthusiasten mit den kleineren Kleidergrößen zwischen den Events der Berliner Fashion Week herumschwirrten, fanden sich kurvige Fashionistas – AusstellerInnen, EinkäuferInnen, Bloggerinnen, Fachpresse und mehr – in einem Palazzo an der Nobeladresse Unter den Linden ein, zur dritten Curvy is Sexy Modemesse. Dass kurvig inzwischen immer mehr in Mode kommt, merkte man daran, dass den BesucherInnen einiges geboten wurde: Über 60 internationale Aussteller, mehrere Modeschauen pro Tag, eine wirklich schöne Location, und als Schlagobershäubchen noch ein abendliches Fashion-Event von Sheego und Star-Designerin Anna Scholz, moderiert von der deutschen TV-Veteranin Frauke Ludowig.
Die Label, die auf der Messe verteten waren, kamen aus ganz Europa, und sogart eine Firma aus Hongkong präsentierte ihre Designs: Ophee Designs mit ihrer neuen Plus-Linie More than little. Neben den im große Größen-Sektor starken Skandinaviern wie Zizzi und Junarose gab es Firmen aus Italien, Griechenland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und mehr. Deutschland war unter anderem mit Triangle by S.Oliver, Ulla Popken, Sallie Sahne und Sheego vertreten.
Zwischen die Modehäuser mischte sich auch eine Stumpfhosen-Firma; und auch drei Schuhhersteller (Jana, JJ Footwear) fanden ihren Weg nach Berlin-Mitte, weil sie klug genug waren, zu erkennen, dass mollige Frauen häufig eine halbe Ewigkeit nach den richtigen Schuhen zu ihrem Outfit suchen. Gerade in Sachen Stiefel herrscht im Plus-Land oft modische Dürre, weil Standard-Stiefel zu schmal geschnitten sind für üppigere Waden.
Die Messe war in erster Linie für die EinkäuferInnen von Boutiquen und Modehäusern gedacht, aber ich traf auch auf ziemlich viele Bloggerinnen und Plus-Size-Aktivistinnen, und freute mich, die Frauen, deren Arbeit ich nur über das Internet kannte, auch in Person zu treffen. Allen voran Tanja Marfo von Kurvenrausch Hamburg, die ich ja vor einigen Monaten für Venus in echt interviewen konnte, und mit der ich seitdem via Mail und Skype in Kontakt war. Tanja ist eine wirklich eindrucksvolle Frau, nicht nur wegen ihrer imposanten Figur und ihrer prachtvollen Kurven …
Aber auch sonst tummelten sich auf der Messe fast alle, die sich im Deutschland in Sachen Plus Size einen Namen gemacht haben. Ich lernte Susie von Susie knows kennen, Ulrike Bartoz, die Crew des Big is Beautiful Magazins, Plus Model Christin, Stylistin Maria (spektakuläres Korsett!) Barbara von Beautiful Curvy und viele andere mehr. Aus Österreich kamen Curvy Claudia, Gaby Wally von stor> und Sabine von Lady2. (Ich habe an diesen drei Tagen so viele Bloggerinnen, Models und Powerfrauen getroffen, dass die Liste in ihrer Länge fast einem Personenverzeichnis von Game of Thrones gleicht …)
Die Mode, die präsentiert wurde, fand ich … durchwachsen. Einerseits war eine handvoll junger, stylischer Label verteten, und ich fand auch bei den meisten anderen Herstellern zumindest ein Teil, bei dem ich mir absolut vorstellen kann, dass es seinen Weg in meinen Kleiderschrank findet (bei manchen sogar mehrere, Bericht folgt). Ich sah romantische Spitzentops, wunderschöne Kunstlederjacken, interessante Röcke, schön geschnittene Kleider, fantastisch geschnittene Stiefel und mehr, und fand es schön, zu wissen, dass ich in alle Teile, die auf der Messe gezeigt werden, passe.
Ein überraschend großer Teil der gezeigten Kleidung war aber doch vergleichsweise konservativ/sportlich, und das wundert mich. Sowohl Fashionbloggerinnen als auch immer mehr (vor allem britische, amerikanische und teils auch französische) Firmen präsentieren inzwischen Plus-Mode, die jung, feminin und innovativ ist, und sich im Stil von den kleinen Größen nicht wirklich unterscheidet. Im deutschsprachigen Raum scheint der Trend aber erst sehr zögerlich anzukommen. Junge, stylishe Label gab es auf der Mese natürlich auch, sie waren meiner Meinung nach aber in der Unterzahl. Auf den Kleiderständern versteckten sich die femininen Teile zwischen vielen, vielen madamigen Stücken, die Schnitte waren zu oft kaschierend und zu wenig Kurven betonend. Auf Spitze, Pailetten, Stickereien und andere hübsche Details wurde viel zu oft verzichtet, und zwar zugunsten von wilden Muster- und Farbkombinationen, die mich an eine Atombombenexplosion im Teletubby-Land auf LSD erinnerten. (Ja, ich weiß, das ist eine gewagte Formulierung, aber im Ernst: trägt so etwas jemand unter 60 wirklich noch? Ich kenne keine dicke Frau, die sich so etwas anzieht, und schlanke schon gar nicht. Warum glauben manche Hersteller immer noch, dass sich mit dem Gewicht auch der modische Geschmack ändert? Wenn man solche Sachen bei einer Fashion-Show für kleinere Größen präsentiert, jagt einen ein mit Textilscheren und Proseccogläsern bewaffneter Mode-Mob raus, und zwar zu Recht). Vielleicht wäre es eine Idee, zwischen Mode für verschiedenen Altersgruppen zu unterscheiden …
Andere Bloggerinnen, mit denen ich sprach, teilen meine Meinung in Sachen Mode durchaus. Worüber wir uns auch einig waren: es wäre schön, wenn mehr richtige Plus-Models auf dem Laufsteg zu sehen gewesen wären. Viele Mannequins schienen mit Mühe und Not auf Größe 42 zu kommen, und trotz strategisch platzierter Windmaschine war deutlich zu sehen, dass ihnen die Kleider, die sie präsentierten, eigentlich zu groß waren. Ich frage mich, warum Models, die wirklich Plus-Size sind, auf mitteleuropäischen Laufstegen immer noch ein Tabu sind, und warum man sich bei einer Plus-Messe schon freuen muss, wenn zwei der Damen auf Größe 46 kommen. Warum nicht auch ein paar Mädels in 48 oder (gasp!) 52 auf den Laufsteg schicken? Warum engagiert man Models, bei denen sowohl die Einkäuferinnen als auch die Bloggerinnen Mühe haben, sich vorzustellen, wie die Mode an einem selbst aussehen? Würde das einen Image-Verlust bedeuten, und ist da etwas wahres dran, dass dicke Frauen keine dicken Models sehen wollen? Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass in Zukunft die Diversität über den Laufsteg stöckelt, wie es zB schon auf der Pulp Fashion Messe in Paris der Fall ist. Zumindest gab es bei einigen Firmen üppige Kleiderpuppen, an denen die Outfits sehr realistisch aussahen. Bitte mehr davon in den nächsten Jahren.
Ein wirklicher Wermutstropfen zum Schluss: Ja, das Publikum auf der Messe war in Sachen Figur ziemlich divers, und das ist an sich kein Problem. Einige der nettesten und kompetentesten PR-Damen, Designerinnen und Einkäuferinnen, mit denen ich sprach, waren schließlich sehr schlank.
Leider ist die Botschaft von wegen Kurvenliebe aber noch nicht bei allen schlanken Damen durchgedrungen, und es gab auch Momente, wo man sich fragte, warum einige der Beteiligten überhaupt bei einer Messe für Plus-Mode mitmachten. So beschrieb eine Dame aus dem Organisationsteam in der Cafeteria eine Ausstellerin mit einem sehr unhübschen und dickenfeindlichen Ausdruck, und zwar so, dass es die Bloggerinnen am Nebentisch nicht überhören konnten. Eine andere Dame, die für eine Modefirma arbeitet, lästerte am Abend der Modeschau vor ihren Kolleginen minutenlang über mein Dekolletee, beschrieb es als „unmöglich“ und vulgär“, und das in Hörweite einer meiner Freundinnen. Ja, mein Ausschnitt war etwas gewagt. Na, und? Mir hat es gefallen, und anderen auch. Außerdem heißt die Messe „curvy is sexy“. Wenn man ein Problem damit hat, dass kurvige Frauen sich sexy fühlen und präsentieren, hat man das Konzept nicht verstanden, sollte beim nächsten Mal daheim bleiben, und den Platz denen überlassen, die mit vollem Herzen dabei sind. Davon gibt es ja inzwischen immer mehr …
Drei Tage im Rausch der Mode. Wunderschöne Kurvenfrauen. Berliner Edellocation. Neue Freundinnen und Bekannte. Mode von entzückend über interessant bis eher meeeh. Modeschauen, Goodie Bags und das wohl beste Eis, das Berlin zu bieten hat. Mehr in Kürze …
Dieses Mal aus Zeitgründen eine zwei-Wochen-Zusammenfassung aller kleiner und großer Wunderbarkeiten …
Im Stadtpark sitzen und mit Fotoapps spielen / Feedback, filosofisch / Regenbogenenden, sichtbar über dem Prater / Einführung ins HappyLab (ich bin in Versuchung, sehr in Versuchung) / neues Batik-Lieblingskleidchen in Himbeerrosa / Vernissagen an verborgenen Orten (Innenstadt-Dachgallerie und alter Kaminsaal im Fünften) / wunderbare Sommerfeier im alten Innenhof der Lobmeyer´schen Werkstätten, mit Burlesque vom Salon Kitty-Team, Grillköstlichkeiten und Modeschau von „Vintage und Rosenroth „/ Kunsthandwerkbrunch in der neuen Galerie Dankwart, einen entzückenden keinen Kunstraum hinter der Stadthalle / Wiedersehen mit einem Liebelingsmenschen, die es nach NY verschlagen hat – die Treffen mit ihr fühlen sich immer an, als hätten wir uns erst vor ein paar Tagen gesehen / Girl-Geek-Gespräche, unerwartet / iced Matcha mit Sojamilch (hipstig, aber gut) / die Schiene am Knöchel gegen eine Achterschleife tauschen / Im Künstlerbedarfsladen nach dem perfekten Skizzenblock suchen, neue Materalien entdecken und mich von der Auswahl an Farben überwältigen lassen/ Reisevorfreude
Teil zwei meines Interviews mit der New Yorker Burlesque-Ikone – über Rollenbilder, Dankbarkeit und süße Tierchen (Teil eins hier)
VIE: Du lässt das Thema Selbstliebe auch in deine Kunst einfließen …
World Famous *BOB*: Ich kann das gar nicht trennen – meine Kunst führte mich zu Selbstliebe, und als ich das erkannte, arbeitete ich das Thema mehr und mehr in meine Kunst ein, um mit Hilfe meiner Performance meine Geschichte zu mit den Menschen teilen.
Was hat dich zu deinen Ultimate Self Confidence (Ultimatives Selbstbewusstsein)-Workshops geführt?
Ich kam durch Jo Boobs Weldon dazu, die Direktorin und Gründerin der New York School of Burlesque und Autorin des Burlesque Handbuchs. Ich kenne sie seit 18 Jahren, aus meiner Performance Zeit – sie hat damals schon Burlesque gemacht, und einen ganztägigen Burlesque-Kurs unterrichtet – Tanz, Schminke und alles. Jo fragte mich irgendwann, ob ich eine halbe Stunde davon übernehmen will. Also dachte ich, ich unterrichte Selbstvertrauen. Als ich jünger war, hatte ich praktisch kein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, und hatte lange darum gekämpft – es ist manchmal immer noch ein Kampf, und ich fordere mich immer wieder heraus, damit die verbliebenen Stellen und Depots an mangelndem Selbstvertrauen sichtbar werden, weil ich so nach und nach all meine Ängste in Selbstakzeptanz verwandeln kann. Ich höre also auch heute nicht auf.
Ich begann also, an der School of Burlesque zu unterrichten, und wurde ich süchtig danach – es war so aufregend.
Wie kann man sich deinen Workshop vorstellen?
Ich unterrichte in meinen „Workshop für ultimatives Selbstvertrauen“ Frauen – das heißt, alle Menschen in Frauenkörpern. Mir ist das wichtig, damit ich allen Teilnehmerinnen einen sicheren Raum bieten kann. Es gibt Menschen in Frauenkörpern, die sich nicht als Frau empfinden – die sind willkommen, genauso wie transsexuelle Frauen nach der OP.
Details verrate ich nicht, nur soviel: Es ist eine intime Erfahrung, höchstens zwölf bis vierzehn Frauen, die im Rahmen des Workshops diverse „Werkzeuge“ bekommen, die die sie nach dem Kurs benützen können, um Schritt für Schritt dorthin zu kommen, wo sie sein wollen – und der Mensch werden können, der sie sein wollen.
Man muss dazu aber nach NY kommen, beziehungsweise einen deiner Kurse besuchen, die du gibst, wenn du unterwegs bist.
Am liebsten würde ich mich ja klonen (lacht). Ich kann anderen nicht beibringen, meinen Kurs zu unterrichten, ich muss selbst da sein.
Kannst du dir vorstellen, auch online zu unterrichten?
Ich möchte sehr gerne live Onlinekurse machen, aber dazu muss die Technik noch besser werden – ich will nicht mitten im Unterrichten unterbrochen werden.
Man hat mich im April eingeladen, bei der Body Love Conference zu sprechen. Ich finde es sehr inspiriert, die Leitfiguren dieser Bewegung zusammenzubringen. Body Love Realness ist mein Beitrag, ein Forum für die Anführerinnen in Sachen Bodylove und Selbstakzeptanz, um online zusammenzuarbeiten, und dann auch in Person. Es geht um den Wunsch, eine wirkliche Verbindung in Sachen Body Love zu haben, und es ist auch eine Anspielung auf den Begriff „realness“ der amerikanischen queer-Community, im Sinne von schwulen,- lesben,- und transgender-freundlich.
Zum Thema pleasure, also Vergnügen: Was bereitet Dir Freude?
Es geht darum, anwesend sein, im Moment zu leben – das Gestern ist vergangen. Nur wenn ich wirklich anwesend bin, kann ich wirklich Vergnügen empfinden. Eine echte Verbindung erschaffen – spirituell oder geistig oder sinnlich. Ein authentischer Moment ist das größte Vergnügen für mich, ob in der Natur, mit Menschen oder mit Tieren (ich liebe Tiere so sehr!) Und Nachtisch, das liebe ich auch.
Wer sind deine weiblichen Vorbilder?
Meine Sheroes (Anm: Verbindung aus she und hero, sie und Held) sind Frauen, die durch ihr Beispiel vorangehen.
Da ist zuerst einmal Dixies Evans, die Marilyn Monroe des Burlesque. Sie ist ein riesiges Vorbild, weil sie die Flamme des Burlesque am Leben gehalten hat, nachdem die Medien und alle anderen sich davon abgewandt haben. Jetzt ist diese Kunstform wieder sehr beliebt, und ich rate jedem, der sich mit Burlesque beschäftigt, Dixie zu recherchieren. Sie hat das einzige Burlesque-Museum gegründet und betrieben, und das Erbe und die Geschichten bewahrt. Sie hat die Miss Burlesque-Messe in Las Vegas gegründet – und sie war auch eine sehr sexy Tänzerin – siehe ihre Videos auf Youtube.
Burlesque-Performerin Dirty Martini ist auch eine meiner Sheroes. Sie hat mir gezeigt, was möglich ist. Dirty kennt das Wort nein nicht – ich sage immer, das Wort perlt von ihrem G-String ab. Dann Mae West, weil sie ein Stück namens Sex geschrieben hat und dafür sogar ins Gefängnis gegangen ist. Jayne Mansfield ist eine visuelle Ikone, und sie war sehr smart, obwohl man es nicht weiß – das war in den 50-er nicht unüblich. Dann noch Jean Harlow – und Dolly Parton, auch eine meiner Heldinnen. Sie ist nicht nur unglaublich talentiert und authentisch, sie macht auch sehr viel, um anderen zu helfen. Sie ist eine spirituelle Inspiration, jeden Morgen lese ich ein Zitat von ihr – Dollyluja! An meinem 40-er war ich in Dollywood (Anm: Dolly Parton-Vergnügungspark), auf einer „spirituellen Reise“.
(Burlesque-Diva Dixie Evans, 50-er Jahre)
Was heißt Plus Size Lifestyle für dich?
Mein Lifestyle passt in keine Kategorien. Ich habe einen World Famous Lifestyle – nicht fake, sondern authentisch.
Modemerr Clothing Süße, Vintage-inspirierte Sachen bis Größe 52 – und man kann sie rollen, und sie knittern nicht. Wichtig – wenn ich reise, muss ich gut ansehen-
Cute overload – wenn ich müde oder traurig oder sauer bin, hilft es mir, süße Tiere anzuschauen.
Dir ist Selbstliebe nicht nur bei verschiedenen Körpertypen wichtig, sondern auch bei verschiedenen Altersgruppen …
Es ist so wichtig, ältere MitbürgerInnen zu ehren – jeder will alt werden, aber keiner will alt sein. Wenn das Leben ein Rennen ist, sollte man bei der Ziellinie jubeln. Im Moment ist es aber so, dass es bei den meisten Menschen gegen die Ziellinie hin sehr still wird.
Unsere Jugend-bessene Kultur mit all ihrer überwältigenden, wenn auch hilfreichen Technologie übersieht, dass das Alter Wertvolles mit sich bringt. Wir verlieren durch die Technik manchmal etwas den persönlichen Kontakt, und gerade die älteren werden ausgelassen, weil sie sich nicht mehr auskennen, Angst davor haben. Bei allen unseren Kämpfen gegen Rassismus und für die Rechte von Homosexuellen und gegen die Diskriminierung verschiedener Körpertypen dürfen wir nicht auf unsere älteren Menschen vergessen.
Was sind deine Lieblingsworte, um deinen Körper zu beschreiben?
Das ist eine sehr gute Frage. Ohne Limits. Reich. Monumental. Wenn ich auf der Bühne bin: Non Stopp. Mein Körper hat keine Beschränkungen. Man denkt, es ist aus, und ich drehe mich um, und es geht noch weiter.
Außerdem: Dankbarkeit. Ich habe viele Drogen und Alkohol konsumiert, und bin seit 17 Jahren clean, und bin meinem Körper so dankbar. Ich habe ihn so viele Jahre lang missbrauch, und er ist immer noch da, und unterstützt mich. Ich habe mich und meinen Körper so lange gehasst – mein Körper war ein Gefängnis, ein Käfig, eine Verurteilung dazu, mein Leben lang weniger wert zu sein. Ich habe es gehasst, eine Frau zu sein. Außerdem auch noch dazu eine rundere Frau zu sein, das war doppelt hart. Du bist nicht nur dieses Angst machende Ding, sondern auch noch eine Version davon, die nicht anerkannt wird. So über meinen Körper zu denken und dem Schmerz lange Zeit mit Drogen zu entkommen versuchen, und dann durch die Dunkelheit durchzugehen und an einem Ort anzukommen, wo ich im Stande war, mit meinem Körper Freundschaft zu schließen – das macht mich wirklich dankbar. Viele in meinem Umfeld haben es nie durch die Dunkelheit geschafft, und sind tot. Dass ich es geschafft habe, ist ein Segen. Es ist kein Zufall – ich habe einen Auftrag.