Wir, Veronika und Rhea, sind zwei kurvige Künstlerinnen, die sich seit langem mit Body-Positivity beschäftigen. Ein wichtiger Teil davon ist „Fatshion“. – In diesem Bereich hapert‘s in Österreich leider gewaltig, weswegen wir beschlossen haben, dass wir die Sache selbst in die Hand nehmen und unsere kurvigen Artgenoss*innen zum allerallerersten informellen Plus-Size-Flohmarkt (Verkaufen/Tauschen/Verschenken) einladen.
Mistet also euren Kleiderkasten aus, und bringt euer Gewand, Wide-width-Schuhe, Accessoires, thematische Bücher, etc. (gerne auch eine Kleiderstange) ins Atelier 15. Tische und Sesseln sind vorhanden. Ab 13 Uhr sind wir vor Ort (für alle, die etwas aufbauen möchten), ab 14 Uhr geht‘s dann so richtig los mit.
Um Anmeldung („Aussteller*innen“) bis zum 4.7.2015 wird gebeten unter: rhea@venusinecht.com
Wir freuen uns auf Austausch in einer netten Runde mit Snacks und Getränken. Über Weiterleitung an Interessierte würden wir uns freuen!
Grundsätzlich finde ich ja, dass wir runderen Frauen das gleiche tragen können wie unsere schlanken Schwestern. Textile Farbexplosionen? Ja. Pastell und wehende Stoffe? Ja, ja. Spitze und Crop Tops und auffällige Drucke? Ja, ja, ja. Stickereien und Pailletten und Blümchenmuster und Neon? Mais oui.
Das heißt aber nicht, dass man sich bei einem Blick in meinem Kleiderschrank eine Farbpalette wie im Künstlerbedarf und einen Musteroverkill per excellence erhoffen kann. Im Gegenteil, zwar liebe ich meine Spitze und Pailletten und Strass und Stickereien, aber in Sachen Farbschattierung changiert der Großteil meiner Garderobe irgendwo zwischen mattschwarz und sattschwarz, und wenn ich einen auf bunt machen will, greife ich zu olive oder rauchgrau. Die paar farbigeren (meist roten oder altrosa) Teile dazwischen bilden die Ausnahme, die bekanntlich zu jeder Regel gehört.
Mein Hang zum Unbunten liegt aber nicht daran, dass ich irgendeiner „Schwarz macht schlank“-Mentalität anhänge oder glaube, irgendetwas kaschieren zu müssen. No Sir, ich mag meinen Körper so, wie sie ist. Viel mehr ist meine Kondition eine Folge meines unheilbarem closeted Goth-Syndroms (auf deutsch in etwa mit Krypto-Gruftie übersetzbar).
Im Winter kann ich meinen Hang zum Dunklen auch immer wunderbar ausleben. Die Sommermode ist´s, die dunkle Seelen wie mich tendenziell leicht zur Verzweiflung bringt – weil sie oft so unendlich bunt ist, und das meinen Geschmack aber so was von gar nicht trifft. Wo andere sich in farbenfrohe Sommermuster verlieben, fallen mir Bilder von explodierenden Buntstiftfabriken und einer Invasion der Teletubbies ein. Kurzum, die Sommermode ist selten meines. Blöd nur, dass sogar mir im Hochsommer mein geliebtes Schwarz manchmal fad erscheint, abgesehen davon, dass Schwarz die Hitze besonders gut anzieht, und das einem bei 35 Grad im Schatten die Lust aufs Dunkle dann doch nimmt.
Wenn man auf sein Schwarz so gar nicht verzichten will, kann man sich nach möglichst luftigen Stoffen umsehen. Chiffon oder Spitze sorgen für einen Windhauch, so dass man halbwegs ungekocht durch den Tag kommt.
Off-Shoulder-Tops und Kleider erlauben dezente Einblicke und lassen Luft an die Haut.
Sehr in sind aktuell Lagen-Kleider, die mit einer Kombination aus opak und transparent spielen.
Wenn man es unbunt mag, kann man sich nach Mode in grau oder olive oder khaki umsehen, die Schwarz-Affocionadas erfahrungsgemäß auch sehr gut steht. Wer mit Pastelltönen experimentieren will, für die empfehlen sich rosa oder hellblau mit Graustich …
Lust auf Muster, aber auf die dezente Tour? Ton-in-Ton-Muster bieten eine schicke Alternative zum tropischen Farboverkill.
Vor einem schwarzen Hintergrund wirken Muster übrigens oft dezenter.
Wer auf sein schwarz nicht ganz verzichten mag, kann hell und dunkel kombinieren.
Man kann den Sommer auch zum Anlass nehmen, um mit der Unfarbe am anderen Ende des Spektrums zu experimentieren. Wer weiß, vielleicht findet man neue, helle Lieblingslooks …