Details aus meinem Kleiderschrank: Stickereien, Bänder, Tüll
Details aus meinem Kleiderschrank: Stickereien, Bänder, Tüll

Vor einiger Zeit habe ich  für die österreichische Literaturzeitschrift Salz einen Essay über Plus Size Mode geschrieben. Grundsätzlich ging es um Wunsch und Wirklichkeit in Sachen Mode jenseits von Größe 46. Allerdings war der Text eher eine Analyse des Status quo. Warum es so wichtig ist, Kleidung zu finden, die nicht nur zweckdienlich ist, sondern auch unsere eigene Persönlichkeit ausdrückt, habe ich aus Platzgründen nur kurz angeschnitten. Am Herzen liegt mir das Thema trotzdem. Schöne Kleider, Röcke und so weiter können einer Frau (egal welcher Figur) dabei helfen, sich in sich um mit sich selbst und mit sich selbst wohlzufühlen.

Der Schnitt dieses Emilia Lay-Klieds ist nichr ganz meins. Die Spitze umso mehr …
Der Schnitt dieses Emilia Lay-Kleids ist nicht ganz meins. Die Spitze umso mehr …

Wenn man mich fragt, warum ich Mode mag, was antworte ich dann? Natürlich auch, dass ich es mag, mich auf bestimmte Art und Weise anzuziehen. Aber es ist nicht nur die Möglichkeit, meine Stimmungen und zumindest Aspekte von mir selbst textil zu kommunizieren. Oft ist es aber ein Kleid oder eine Jacke selbst, mich entzückt: der Schnitt, die Stoffe, die Verzierungen, die Details.

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Stickereien an einem leicht transparenten Kimono

Gerade, weil ich an sich eher dunkle Farben mag, aber zu schlichte Outfits meine Sache trotzdem nicht sind. Den artsy Yamamoto-Look überlasse ich gerne anderen, für mich muss es um dekorierter ausfallen. Und damit meine ich nicht unbedingt Muster. Ich finde es sogar schade, dass die Hersteller von Plusmode glauben, sie müssten einfach nur ein möglichst schrilles Muster auf den Stoff drucken, um ein Kleidungsstück interessant zu machen. Mich lassen schrille Blumenprints seit jeher eher kalt.

Schöner asymmetrischer Saum bei diesem Doris Streich-Kleid
Ich mag die drei kleinen Gucklöcher dieses Doris Streich-Kleids

Es sind die Chiffoneinsätze, die Hüften oder Arme umflattern, die mich interessieren.

Die Gucklöcher, die interessante Einblicke auf drunter liegende Stoffe (oder eben nicht) gewähren.

Die Asymmetrien, die Spannung in ansonsten zurückhaltende Schnitte bringen.

Ungewöhnliche Knöpfe, die einem Kleid oder einer Jacke Charakter verleihen.

Reißverschlüsse, die nicht nur rein funktionell sind, sondern auch dekorativ.

Pailletten, die Teile meines Körpers in Zonen verwandeln, wo Licht kunstvoll gebrochen und reflektiert wird.

Schößchen, die eine ans Barocke erinnernde Silhouette zaubern, und andere Schnitte, an denen historische Referenzen sichtbar werden (ja, ich bin ein Geek).

Tüllröcke, deren Stofflagen mit Transparent und Opazität spielen.

Stickereien, egal ob Etho oder Abstrakt.

Spitze, die mich an die Diven vergangener Salons denken lässt.

Pailetten, Krokodruck und Co – ein paar meiner Röcke …
Pailetten, Krokodruck und Co – ein paar meiner Röcke …

Kurzum: es sind sehr oft die Details, in die ich mich verliebe … und ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin …