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Sinnlichkeit

Spiegel und Sonnenfältchenlächeltanz: zwei Gedichte

brigitte
Foto zum Gedicht „Spiegel“ von Elvira Rajek

spiegel

er sei dein spiegel, waren ihre worte.

nun, was er schön sieht, zählt.

meine augen zählen nicht. nur wenn sie ihm gehören.

meine schönen augen, ausdruckshaft, betonend und nicht hervorgehoben.

rot gerändert habe ich sie in ehrlicher schönheit.

und sie gehören nur ihm.

 

er soll dein spiegel sein, hat sie gesagt

mein unterer rücken ist nichts wert.

es sei denn, er lässt sich herab. ihn wahrzunehmen.

mein schönes rundes hinterteil. festgewandert, in form gelaufen.

nur durch ihn wird es sichtbar.

 

doch jahre kommen. ihre macht am schwinden.

und nach und nach verblasst ihr schleier vor meinen augen.

und meine macht beginnt.

und meine schönheit beginnt.

und ich werde mein spiegel

 

sonnenfältchenlächeltanz

sonnenfältchenlächelkranz

lädt dich ein zu meinem Tanz

augenrahmenbilderblick

hin und her, vor und zurück

strahlekrähengrinsefuss

dreh im kreis dich voll genuss

tälerblickebergebraun

tanz die schönheit aller frau´n

wimpernfächerschattenbild

sanft und wiegend, frech und wild

sonnenfältchenlächelkranz

meiner schönheit einen tanz

 

Zur Erklärung:

Vor einigen Jahren war ich Stipendiatin des Autorentheaterprojekts wiener wortstaetten, mit deren Unterstützung ich nicht nur mein erstes Stück reigen reloaded geschrieben habe, sondern auch mein erstes großes transmediales Kunstprojekt auf die Beine stellen konnte – Schönheit zum Quadrat. Ich habe in Wien – genauer gesagt im Planquadrat der Bezirke 4/5/6 Frauenorte gesucht (vom Bauchtanzstudio über die Fußballmannschaft und das feministische Veranstaltungszentrum bis zum Ladies Only-Sexshop) und dort Frauen aller Altersgruppen und Figurentypen über ihre ganz persönliche Schönheit befragt – diese Frauen mit all ihren individuellen Geschichten und Zugängen wurden für dieses Projekt zu meinen Musen.

Von den Interviews inspiriert, habe ich Texte geschrieben (die z.T. von der Komponistin und Kontrabassistin Birgit Selhofer vertont und bei der Vernissage von uns beiden vorgetragen wurden), Videos gedreht und ein (leider nicht mehr exisiterendes) kleines Blog erstellt. Außerdem habe ich Künstlerinnen eingeladen, die Teilnehmerinnen auch zu ihren Musen werden zu lassen – so haben u.a. die Fotografin Elvira Rajek, Autorin und Malerin Julya Rabinowich, Malerin Nina Hoechtl und andere die Bilder zu meinen Texten geliefert.

Die Idee hinter Schönheit zum Quadrat war, die Frauen einzuladen, eine Muse zu werden – und sich durch den Blick eine Künsterin vielleicht ein wenig anders zu sehen. Ich bin selbst ein paar Mal Modell gestanden, und weiß, wie transformierend es sein kann, sich selbst als eine Komposition als Licht und Schatten und Farbe und Form und Negativräumen zu sehen, und wollte anderen Frauen dieses Erlebnis auch ermöglichen. Es ging darum, den sehr engen Schönheitsbegriff des Mainstreams aufzubrechen, und das an sich selbst feiern, was man mag und schön findet, und es mit anderen zu teilen …

Warum ich das poste? Weil ich sehr überlege, das Projekt in neuer Form wieder aufzunehmen … genaueres weiß ich noch nicht, nur, dass ich es Radical Muse Project nennen will …

 

 

Neu auf fischundfleisch: Wohlfühlen in einem dicken Körper

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Wenn ich Dicke sehe, die behaupten, sich in ihrem Körper wohl zu fühlen, regt mich das immer total auf. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen – ich habe mich schon während meiner Schwangerschaft total unwohl gefühlt. Ich steh mit meiner Meinung nicht alleine da: eine Freundin ist dick und mag ihren Körper nicht, und die findet auch, dass diese angeblich glücklichen Dicken sich was vorlügen.

Du hast das Schlüsselwort zur Antwort selbst geliefert: DU kannst DIR das nicht vorstellen. Und das ist das Kernproblem der ganzen Diskussion. Weiterlesen: hier.

Girlcrush: Jenny Trout, Autorin und Bloggerin

 

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Jenny Trout ist eine vielseitige und viel beschäftigte Frau – Autorin, Bloggerin, Mutter, und inzwischen auch eine viel gehörte Stimme in Sachen fat acceptance. Mit ihren Jugendromanen, Horrorstories und Liebesgeschichten hat die Amerikanerin es auf die renommierte USA Today Bestsellerliste geschafft. Ihre Bikini-Beichte und andere Essays zum Thema Plus Size und Feminismus erschienen in in amerikanischen Medien wie der Huffington Post. Erotische Liebesromane schreibt Jenny übrigens auch – unter ihrem Pseudonym Abigail Barnette. Ich freue mich, dass sie Zeit gefunden hat, sich von mir ausfragen zu lassen.

VENUS IN ECHT: Wie war dein Weg hin zur Selbstliebe?

JENNY TROUT: Ich habe mir immer gedacht, dass ich fett bin – auch, als ich es nicht war. Ich finde, das sagt wirklich viel über die Art aus, wie man uns beibringt, unsere Körper zu sehen. Ich war im Laufe der Jahre sehr oft auf Diät, und es war ein ständiger Kreislauf aus Diäten, Essattacken, wieder zunehmen, Diät, Essattacken, wieder zunehmen. Irgendwann wurde das so ermüdend, dass ich an den Punkt kam, wo ich mir dachte: Warum tue ich mir und meinem Körper das an? Warum verlasse ich diesen seltsamen Ort nicht, an dem ich bin, und lebe mein Leben, ohne ständig auf mein Gewicht fokussiert zu sein? Mir wurde klar, dass ich mit meinem Körper nicht glücklich sein würde, egal, welche Kleidergröße ich hatte, und als ich akzeptierte, dass ich nicht dem Standard von irgendjemandem anderen entsprechen müsste, wurde ich um einiges glücklicher. Und irgendwann begann ich, meinen Körper als just fine zu akzeptieren, als einfach in Ordnung.

Dein Hufington-Post Text über deine Fatkini-Erfahrung und die dazu gehörigen Fotos sind heuer im Sommer um die Welt gegangen. Was ist die Geschichte dahinter? Warum hast du sie gepostet?

Der Fatkini war letztes Jahr ein Riesentrend, und ich wollte unbedingt einen haben. Sie waren aber alle ausverkauft. Also dachte ich mir, ich kaufe mir nächstes Jahr einen. Meine Befürchtung war, dass ich nicht mutig sein würde, es zu tun, wenn es so weit war, also habe ich öffentlich verkündet, dass ich es tun würde, und dann dachte ich, nun, jetzt muss ich es tun.

Hast du Tipps in Sachen Selbstliebe?

Du hast nur dieses eine Leben, und diesen einen Körper. Es ist sinnlos, das zu verschwenden, in dem du dir Sorgen machst, was andere über dich sagen oder denken. Besonders, wenn du dick bist, weil die Leute dein Gewicht ohnehin kommentieren werden. Tu also was du willst, wenn man dich ohnehin kritisieren wird.

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Hast du das Gefühl, dass die Vorurteile in Sachen Gewicht Dich in deinem Berufsleben hindern, oder ist der Figurentyp als amerikanische Liebesroman-Autorin nicht so wichtig?

In der Schreibbranche sieht man tendenziell Menschen mit ganz verschiedenen Figurentypen. Es gibt dünne Schriftsteller und dicke Schriftsteller, und mit Ausnahme eines fürchterlichen Erlebnisses, das ich vor Jahren bei einer Konferenz hatte, habe ich keine Negativität wegen meines Umfangs erlebt. Vielleicht ist das nicht jedermanns Erfahrung, aber ich finde, meine Branche ist in Sachen Figur eher neutral. Es hilft natürlich auch, dass wir einander nicht immer persönlich gegenüberstehen.

Mein Eindruck ist, dass body policing, also die Überwachung unserer Körper durch die Gesellschaft immer schlimmer wird, und die persönliche Freiheit angreift. Wie denkst du darüber?

Ich weiß nicht, ob es schlimmer geworden ist, weil es schon immer einen gesellschaftlichen Druck gab, sich einem Schönheitsideal unterzuordnen. Heutzutage ist es der Druck aber sicherlich stärker gegen dicke Leute gerichtet. Es gibt wirklich ein Bedürfnis von dicken Frauen da draußen, andere dicke Frauen zu sehen, dicke Menschen, die sich hinzustellen und sagen: „Wie ich behandelt werde, ist nicht in Ordnung, und meine Gesundheit und mein Körper gehen niemanden etwas an. Und wenn jemand dicken Körper gegenüber Hass und Verachtung empfindet, will ich, dass diesen Menschen klar wird, dass unser Leben nicht von ihnen und ihren Wünschen abhängt; sie beherrschen uns nicht, und die Versuche, Dicke zu kontrollieren und zu beschämen, funktionieren auf Dauer auch nicht.

 

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Warum ist die westliche Gesellschaft so gestört, wenn es um Frauenkörper geht?

Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir in Sachen Unsicherheit auf Autopilot sind. Wir haben irgendwann gelernt, dass wir und mit uns selbst besser fühlen, wenn wir andere dazu bringen, sich schlecht zu fühlen. Ganz ehrlich ich glaube, dass das so simpel ist; wir haben einfach nicht den Wunsch, aufzuhören, uns so zu benehmen.

Du bist auch eine Kämpferin in Sachen seelischer Gesundheit. Siehst du Zusammenhänge zwischen Body Love und Herausforderungen, was psychische Erkrankungen angeht, bei dir und bei anderen?

Ich würde sagen, das hängt zusammen. Wenn du psychisch krank bist und deinen Körper hasst, wird es deinen Zustand nicht besser machen, und wenn du psychisch krank bist, ist es schwieriger, positiv zu bleiben, was das Problem noch verschärft. Wenn du psychisch krank bist, fühlst du dich ohnehin schon zerbrochen und wertlos. Wenn die Botschaft dann noch verstärkt wird …

Was hältst du von der Body Positivity-Bewegung?

Ich finde sie fantastisch. Sicher, es gibt Hürden, manche davon auch innerhalb der Bewegung. Es gibt bei manchen Menschen immer noch das Bedürfnis, die Unsicherheiten der anderen ausnützen, wenn es darum geht, „positv zu sein“. Und andere haben immer noch Grenzen, wenn es darum geht, zu wem sie positiv sei können. Aber ich finde, im Großen und Ganzen hilft es mehr und mehr, auf die problematische Art hinzuweisen, die Menschen – besonders Frauen – wegen ihrer Figur behandelt werden.

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Wie gehst du mit Hatern um, online und offline?

Viele meiner Hater greifen darauf zurück, mich fett zu nennen, was langweilig ist, also denke ich nicht viel über sie nach. Ich weiß selbst schon, dass ich fett bin. Die, die wirklich zu mir durchdringen, sind Typen, die glauben, dass sie komplett mein Selbstvertrauen zerstören, indem sie mir sagen, dass sie sich sexuell nicht von mir angezogen fühlen. Es frustriert mich unendlich, dass sie weggehen und glauben, dass sie mir wehgetan hätten, und dass sie irgendwelche Macht über mich hätten. Ich muss dann offline gehen und ganz heftig stricken, um mich zu beruhigen.

Abgesehen von deinem saftigen Hirn, was magst du an deinem Körper?

Ich leide an chronischen Schmerzen, also kämpfe ich manchmal mit meinem Körper. Im Moment ist das leider so eine Phase. Ich mag aber meine Hände, weil sie mir helfen, mich durch das Scheiben auszudrücken, und ich mit ihnen stricke und Videospiele spiele.

Gibt es so etwas wie Plus Size Lebensstil, und wenn ja, was heißt das für dich?

Ich bin nicht sicher, ob ich das einen Lebensstil nennen würde. Darüber muss ich mal in Ruhe nachdenken …

Was bedeutet Mode für Dich?

Die Art, wie wir entscheiden, uns anzuziehen, und wie wir und schminken oder tätowieren oder piercen lassen, das alles soll der Welt unser wahres Ich zeigen. Es geht darum, sich mit seinem Körper künstlerisch auszudrücken.

Welche Frauen inspirieren Dich, Plus-Size oder sonst?

Melissa McCarthy, weil ich es liebe, wie lustig sie ist, und dass sie auf der Leinwand die Witze macht – sie ist nicht der Witz, nicht das Objekt. Beyoncé oder Nicki Minaj würde ich nicht als Plus Size bezeichnen, aber das sind definitiv Frauen, zu denen ich aufschauen, weil sie da draußen stehen, und furchtlos sagen: Ich liebe mich, es ist ok, mich selbst zu lieben, und ich kann mich immer noch lieben, auch wenn ich weiß, dass du dich selbst liebst. Der Selbstwert andere Frauen und dass Frauen ihre Liebe zu sich selbst ausdrücken, bedroht ihren Selbstwert nicht.

Deine liebsten Webseiten für kurvige Damen?

Momentan trage ich viel von ModCloth.com, weil es so einfach ist, festzustellen, ob mir etwas passt oder nicht, weil sie ein Bewertungs-System haben, und weil ihre Kleider supersüß sind.

Für alle, die erotische Romane mögen, die im Gegensatz zu einem gewissen Bestseller auch gut geschrieben sind – wobei ich zugeben muss, dass mir manche Szenen einen Tick zu intensiv sind …
Für alle, die erotische Romane mögen, die im Gegensatz zu einem gewissen Bestseller auch gut geschrieben sind – wobei ich zugeben muss, dass mir manche Szenen einen Tick zu intensiv sind …

Ein Tag im Leben von Jenny Trout?

Ich stehe auf, setzte die Kinder in den Schulbus, putze meine dreckige Küche, schaue etwas fern, setzte mich hin, und fange an zu arbeiten. Und dann arbeite ich mehr oder minder den ganze Tag, und ich schlafe am Abend gern beim Bob´s Burger-schauen ein. Das klingt jetzt deprimierend, aber ich lebe wirklich meinen Traum.

Dein bester Rat für angehende Liebesromanautorinnen?

Hab keine Angst, über Grenzen zu gehen. Denk außerhalb dessen, was erwartet wird, oder von dem andere Leute sagen, dass es sich verkauft. Schreib einfach die Geschichte, die du schreiben willst, weil es da draußen jemanden gibt, der sie lesen will. Bei mir haben sich übrigens des öfteren Menschen beschwert, dass es abturnend sei, wenn ich anatomisch korrekte Begriffe wie „Vulva“ und „Penis“ benütze. Ich verstehe das nicht, warum sind unsere Körper Lustkiller? Streue manchmal die echten Namen für diese Körperteile in deine sexy Szenen. Bald werden die Menschen anfangen, diese Begriffe auch sexy zu finden.

Wirst du mal einen sexy Liebesroman mit einer dicken Heldin schreiben?

Ich würde gerne eine romantische Geschichte mit einer Plus-Size-Heldin schreiben, wo ihr Gewicht nicht Teil des Plots ist. Oder dass sie sich gelegentlich mal denkt „ich bin fett“, aber ich möchte nicht, dass das die Handlung überwältigt. Ich denke, manchmal, wenn man über eine dicken Menschen schreibt, dann ist das ihre Charakterisierung und ihr Konflikt, und mehr gibt es über sie nicht zu sagen. Und das ermüdet mich, und ich will das richtig machen.

Wo kann man dich online finden?

Ich tweete viel, unter @jenny_trout, und man findet mein Blog unter jennytrout.com. Ich bin auch auf Facebook, aber das benütze ich nicht oft. Facebook macht mir Angst.

Gibt es zum Thema Body positivity noch etwas, was du gerne sagen willst?

Ich glaube, ich habe mich schon ausgetobt – LOL!

 

Jenny-Trout

The Expose Project: Frauenkörper, ungeschönt …

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Foto Liora K.

Triggerwarnung: Viele, viele nackte Frauen. Und null Photoshop.

Seien wir ehrlich: Wenn wir eine Zeitschrift aufschlagen, den Fernseher aufdrehen oder ins Kino gehen: finden wir uns wieder? Wie oft sehen wir in den Mainstream-Medien Frauen, die so aussehen, wie du und ich? Die Antwort auf diese Frage lautet in der Regel: relativ selten bis fast gar nicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Nicht nur, dass Medien überdurchschnittlich oft nur einen einzigen Körpertyp abbilden, der gerade einmal 5% der weiblichen Bevölkerung entspricht. Selbst diese „Ausnahmekörper“ werden in der Regel noch intensiv durch digitale Bildbearbeitungsprozesse gejagt. Mit dem Ergebnis, dass „echte“ Frauenkörper in den Medien eine seltene Erscheinung sind. Und, nein, mit „echt“ meine ich nicht (nur) Plus Size, sondern Frauen, die man im täglichen Leben sieht. Frauen, die Bäuchlein haben, oder ganz kleine Brüste, oder Fältchen um die Augen, oder unregelmäßig pigemtierte Haut, oder Leberflecken und Dellen und Schwangerschaftsstreifen und Narben und blaue Flecken und Sommersprossen und und und … Eben Frauen wie Du und ich und so ziemlich alle anderen …

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The Expose Project von Fotografin Liora K. und Bloggerin und Aktivistin Jes Baker möchte die anderen 95% der Frauen sichtbar machen. Für Jes (die Gründerin der Body Love Conference) und Liora haben sich fast einhundert Frauen so gezeigt, wie sie sind. Nackt, stolz, schön, fröhlich, verletzlich … Enstanden sind wunderbare Fotos, und ich freue mich, sie zeigen zu können. Nicht, das mich die Kraft der Bilder überrascht. Ich habe Liora und Jes im April in Tucson kennen lernen dürfen, und sie als kluge, energetische Aktivistinnen und Botschafterinnen der Body Love Bewegung kennen gelernt.

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„Wir wissen alle, dass das, was wir in den Medien zeigt, nicht die ganze Story ist“ beschreibt Jes die Philosophie hinter dem Projekt. „Und weil wir sehen, was wir sehen (beziehungweise nicht sehen), fangen wir an zu glauben, dass wir die einzigen sind, die diese Art von Schwangerschaftsstreifen haben. Oder ungleichmäßige Brüste. Oder Narben auf der Beinen. Oder asymmetrische Brustwarzen. Oder diese Art von Bauch. Oder Körperbehaarung. Oder unser was-auch-immer-es-ist-das-man-nirgendwo-anders-sieht … Wir sehen sehr selten die schöne und komplexe Kombination der Körperteile, die uns so großartig machen. Und wir fühlen und alleine in und mit unserem Körper, haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Die Wahrheit ist aber: wir sind mehr als gut genug. Und wir sind nicht alleine.“

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Liora schreibt auf ihrem Blog über das Projekt: „Was mir wirklich wichtig war: ich wollte den Frauen in der Zeit verständlich machen, das sie wichtig sind. Dass ihre Körper es verdienen, gesehen zu werden. Dass das, was sie als Fehler ansehen, einfach das ist, was sie ausmacht, und das sie weder richtig noch falsch sind. Dass es ihnen nicht Schaden zufügt, ihre Körper zu zeigen. Dass ihre Brüste anderen Menschen nicht weh tut, und ihre Bäuche und Schenkel auch nicht. Dass ihre Nacktheit sie zwar verletzlich macht, sie dadurch aber keine Schuld auf sich laden. Und nicht zuletzt, dass ihre Körper sie durchs Leben tragen, und dass man sie liebevoll und sanft behandeln sollte. Ich hoffe, das ist angekommen.“

Bei mir als Beobachterin ist die Botschaft auf jeden Fall angekommen– ich hätte am liebsten alle Fotos gepostet. Für alle, die nicht genug von diesen Frauen bekommen können: die vollständige Galerie kann man sich hier ansehen

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Girlcrush: Virgie Towar, Fashionista und Aktivistin

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Virgie Tovar, selbstbewusste Kurvenfrau (alle Fotos (c) Virgie Tovar)

Sie ist farbenfroh und engagiert, auffällig und klug, wunderbar selbstbewusst und witzig: Virgie Tovar, amerikanische Autorin und Aktivistin. Ich bin bei meiner Recherche für meinen Roman auf Virgie und ihre Arbeit gestoßen, und freue mich, sie hier vorstellen zu können. Virgie ist eine der führenden US-Expertinnen auf dem Gebieten Körperbilder und Dickendiskriminierung, Herausgeberin der Anthologie „Hot & Heavy: Fierce Fat Girls on Life, Love and Fashion“ (etwa: Heiß & schwer: Dicke Powerfrauen über Liebe, Leben und Mode) und hält Vorträge an diversen großen Unis. Medien wie Huffington Post, Bust Magazine, MTV und Al Jazeera berichten regelmäßig über ihre Arbeit. Sich selbst beschreibt Virgie als „fabelhafte fette Frau, die in San Francisco lebt.“ Sie liebt die Farbe pink, Glitter, Tiramisu, Bikinis und Chihuahuas, die so winzig sind, dass sie in Teetassen passen. Ich freue mich, dass sie Zeit gefunden hat, mit mir über Mode und Selbstliebe und die Wichtigkeit von erotischen Kurzgeschichten zu reden.

VIE: Du siehst auf Fotos immer so fierce aus. Wie hältst du es mit Stil und Mode?

Mein Stil wird von Miss Piggy und Dolly Parton beeinflusst, von den Diven der Seifenopern der 80-er (wie Dynasty und Twin Peaks), und definitiv auch von Street Fashion. Ich beschreibe meinen Stil als „hochgradige feminines, überdrüber kitischiges molliges Sexkätzchen mit Attitüde“. Ich liebe Wildtiermuster, alles rosafarbene oder/und alles mit Süßigkeiten und mit Tierchen drauf (am besten alles zusammen), Bleistiftröcke und Bademode (Fatkinis). Ich ziehe mich an, um gesehen zu werden. Bei dicken Frauen ist das Gesehen werden ein politisches Statement. Ich sehe meinen Körper als Leinwand. Je größer der Körper, desto größer die Leinwand, auf der man sich selbst ausdrücken kann. Ich liebe riesigen Schmuck, leuchtende Farben, auffällige Muster, bauchfreie Tops, kurze Röcke, und ich mag es, meine Lieblingslooks mit ein paar Zentimetern an Dekolletee, riesigen Sonnenbrillen und hochglänzendem Lipgloss abzurunden. Wenn die Sonne scheint, ist ein Sonnenschirm PFLICHT.

Was heißt Plus Size Lebensstil für Dich?

Für mich ist es der einzigartige Lebensstil, der mir ermöglicht wird, weil ich überlebensgroß bin. Es ist das Bewusstsein, dass mein großer und üppiger Körper nicht nur einzigartig und schön und interessant ist, sondern auch kraftvoll und mächtig. Es ist ein Lebensstil, wo ich die Regeln aufstelle. Ich bin kein „gutes Mädchen“, das jemandem anderen erlaubt, zu bestimmen, was sie essen soll oder welche Kleidergröße ihr Körper haben soll. Mein Leben ist voll von Freunden und Geheimnissen, dekadenten Desserts und fabelhaften Outfits!

Virgie weiß, was ihr steht, und was ihr Spaß macht …
Virgie weiß, was ihr steht, und was ihr Spaß macht …

Hast du dich immer schon geliebt, und wenn nicht, wie hast du es gelernt?

Ich glaube fest daran, dass jeder sich am Anfang selbst liebt. Oder wir beginnen unser Leben noch einfacher, sind uns unseres Körpers nicht besonders bewusst und legen keinen besonderen Wert auf seine Form und Fähigkeiten. Uns ist völlig bewusst, was wir brauchen: Liebe, Essen, gebadet werden, vielleicht ein paar Spielsachen. Mein Körper war nicht von Anfang an mein Feind, aber man hat mir über Jahre beigebracht, meinen Körper zu hassen. Man hat mir beigebracht, dass mein Körper eine riesige Schande war und dass mich niemand lieben oder begehren oder auch nur interessant finden würde, weil ich fett war. Weil es in meinem Leben so viele Menschen gab, die mir alle das gleiche erzählten, fing ich an, ihnen zu glauben. Lange Zeit – zu lange – habe ich geglaubt, dass mein fetter Körper das schlimmste an mir sei und in mir eine dünne Person lebte, die verzweifelt versuchte, sich aus mir herauszukämpfen und ein „wirkliches“ Leben zu leben. Ich war ständig auf Diät. Ich habe wie besessen trainiert. Ich habe versucht, mich zu Tode zu hungern, habe am Ende sogar Skorbut bekommen, was verdammt furchtbar war. Dabei habe ich zu der Zeit gerade in Italien gelebt, was das Ganze besonders furchtbar gemacht hat. Ich war derart überzeugt, dass mein Körper wertlos und hässlich war, und ich habe ihn zu keinem Zeitpunkt geliebt.

Mit Anfang 20 hatte ich einen großen Moment der Erkenntnis, als ich auf Diät war (ich hasste es, Diät zu halten, aber ich war süchtig danach, abzunehmen). Ich begann mich zu fragen: Wie lange noch? Wie lange muss ich noch so leben? Wie viele kuchenlose, käselose, milkshakelose Tage noch, bis ich aufhören kann? Ein Jahr? Nein. Zwei Jahre? Nein. Fünf? Nein. Zehn, Zwanzig? Nein. Nein. Ich würde bis an mein Lebensende so weiter machen. Und in diesem Moment war mir klar, dass das die Antwort war. Trotzdem hat es auch nach diesem Erlebnis noch ein paar Jahre gedauert, bis ich wirklich beschlossen habe, nie mehr Diät zu halten. Und, so glücklich mich das machte, der Entschluss machte mir auch Angst. Ich hatte mein gesamtes Leben damit verbracht, für den Traum zu leben, eines Tages schlank zu sein. Es sich schwer, einen so großen Teil seines Lebens loszulassen. Es war aber eine Entscheidung zwischen diesen beiden Aussichten: Ich konnte entweder mein Leben zerstören, in dem ich dem Traum verfolgte, dünn zu sein. Oder ich konnte die Ideologie zerstören, diese Ideologie, die so viele Frauen dazu bringt, sich zu hassen. Ich habe mich für zweiteres entschieden, und kann mir gar nicht mehr vorstellen, mich anders entschieden zu haben.

Sexy Bademode? Virgie trägt sie …
Sexy Bademode? Virgie trägt sie …

Was liebst du an dir?

Ich liebe mein Lächeln. Ich liebe es, wie ich in einem kurzen Blümchenkleid aussehe. Ich liebe meine süßen Zehen, die Tatsache, dass jede ein bisschen kleiner ist als die vorangegangene. Ich liebe es, dass mein Haar am besten aussieht, wenn ich gerade aus dem Ozean komme, oder wenn ich es nach dem Duschen lufttrocken lasse. Ich liebe es, wenn meine Brüste sich bewegen. Ich liebe meine großen Brillen. Ich liebe meine süßen kleinen Lippen. Ich liebe meinen Bauch, und die zwei Falten, die er hat. Ich liebe meine starken Beine. Ich liebe es, wie meine Haut bräunt und den perfekten Oliveton annimmt, wenn ich in der Sonne war. Ich liebe es, wie ich in türkis und in orange aussehe. Ich liebe es, wie meine Augen aussehen, wenn ich flirte. Ich liebe es, wie meine Stimme klingt, wenn ich verliebt bin. Ich liebe es, wie sich Sand zwischen meinen Zehen anfühlt. Ich liebe es, dass ich bei Keksen am Geruch erkenne, dass sie fertig sind. Ich liebe es, dass ich keine Angst habe, mich für gewaltige Aufgaben zu verpflichten. Ich liebe es, dass mein Lachen andere zum Lachen bringt. Ich liebe die Worte, die ich erfinde. Ich liebe es, dass mich die meisten Sachen neugierig machen. Ich liebe es, dass ich so viel attitude und Kampfgeist in mir habe.

Was ist die Story hinter dem Hot&Heavy-Buch?

Die Geschichte ist lang, aber das Buch ist essentiell Magie.

Es ist die Sammlung sehr persönlicher Geschichten von 31 Frauen, von ihrem Entschluss, sich aus der Kultur von Diäten und Selbsthass auszuklinken. Es sind Frauen verschiedener Kleidergrößen, die aber alle finden, dass das Wort fett und die Diskriminierung der Dicken ihr Leben beeinflusst haben. In den Geschichten geht es um Sex, Mutterschaft, Dates, Mode, Krebs, das Altern, Yoga, und um den Kampf, dich selbst zu lieben, und das in einer Kultur, die dir sagt, dass du niemals genügen wirst.

Welche Frauen findest du inspirierend, Plus-Size und auch sonst?
Miss Piggy, Margaret Cho, Amber Riley, Ricki Lake, Audre Lorde, Michelle Tea, Queen Latifah, bell hooks, Jackie Wang, Alison Jolly, Deb Burgard, Marie Denee (The Curvy Fashionista), Chastity Garner (Garner Style) – so viele !

Süß und selbstbewusst in Shorts …
Süß und selbstbewusst in Shorts …

Tipps, wie man mit hatern (also negativen, hasserfüllten Menschen) umgehen kann?

Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass man die Hasser öffentlich beschämen muss. Ich habe es mir abgewöhnt, mit dem Finger auf sie zu zeigen, sie anzustarren, ihnen die Zungen rauszustrecken, sie an- und auszulachen, über die zu bloggen, und sie zu fotografieren, wenn immer es geht. Die Hasser scheinen es zu hassen, fotografiert zu werden, also mache ich das am Liebsten.

Hast du Tipps für Plus-Frauen, die sich noch nicht sexy/sinnlich fühlen?

Einer meiner Lieblingstipps ist, Erotika zu schreiben, die sich um dich drehen, und um den Körper, den du jetzt hast. Viele Frauen stellen sich ihren Körper anders vor – jünger, fester, dünner, was auch immer. Ich ermutige Frauen, die Körper, die sie jetzt haben, als heiß, sexy und als richtig anzusehen. Wenn du Dessous magst, ziehe sie an. Lege sexy Musik auf. Wenn du Wein trinkst, gieße dir ein Gläschen ein. Eine Stunde lang darfst du den Stift nicht vom Papier heben. Schreibe eine Geschichte über dich, aus der Sicht von jemandem, der dich zutiefst begehrt, und zwar so, wie du gerade bist. Schreib über deinen Körper, deinen Körper, deine Schenkel, und zwar mit Worten, die sie vergöttern. Schreib über die Teile, die zu mögen du Schwierigkeiten hast. Schenk dir in dieser Story ganz viel Vergnügen. Schreib solche Geschichten, so oft du kannst. Lies sie. Sieh, wie sich das beeinflusst.

Bikini-Body, mit obligatorischem Sonnenschirm
Bikini-Body, mit obligatorischem Sonnenschirm

Abgesehen von deinem Blog – was sind deine Lieblingsressourcen.

Curvy Girl Lingerie

The Militant Baker

Decolonizing Yoga

Plus Size Mommy Memoirs

Louise Green

Isabel Foxen Duke

The Curvy Fashionista

Garner Style

Was planst du für die Zukunft?

Ich habe gerade die #LoseHateNotWeight (verlier den Hass, nicht das Gewicht)-Kampagne ins Leben gerufen, und plane für den Sommer 2015 ein interaktives Online-Programm mit diesem Titel. Mein Ziel ist es, mit diesem Programm bis 2020 zehntausend Frauen zu erreichen. Dieses Programm legt den Schwerpunkt darauf, das Verhältnis von Frauen zu ihrem Körper zu ändern, und den Frauen Werkzeuge mitzugeben, um Selbsthass ein für alle Mal loszuwerden. Ich suche dafür gerade Sponsoren und neue Kontakte. Für Neuigkeiten zu diesem Projekt kann man sich auf meine Mailingliste anmelden.

Wenn man mich unterstützen will, kann man den Hastag #LoseHateNotWeight via Social Media verbreiten, sich für meine Mailingliste anmelden, und sich to & Heavy : Fierce Fat Girls on Life, Love and Fashion kaufen – das Buch gibt es als Taschenbuch, ebook und seit neuestem auch als englisches Hörbuch.

Danke für das Gespräch.
Danke auch!

#losehatenotweight
#losehatenotweight

PS: Noch mehr Girlcrush-Interviews hier

Guerriere: Eine Fotoserie von Elizabeth Raab

Emily, aus der Fotoserie Guerriere. Fotos (c) Elizabeth Raab
Emily, aus der Fotoserie Guerriere. Fotos (c) Elizabeth Raab

Es war ein Foto von Plus-Model Tess Munster in meiner Facebook-Timeline, das meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Tess zeigte sich nicht wie üblich im Vintage/Rockabilly-Look, sondern war als als eine Artemis inszeniert, in wehendem weißen Gewand und mit scharf aussehender Hellebarde in der Hand.

Tess´ Bild ist nur eines aus einer Fotoserie von ungewöhnlicher Schönheit. Guerriere nennt die amerikanische Fotografin Elizabeth Raab ihre Portraitreihe, also Kämpferin, Kriegerin. Allen Modellen ist gemeinsam, dass sie nicht den von unserer Gesellschaft geforderten Standardmaßen entsprechen. Die Frauen, die sich wie antike Göttinnen auf Chaiselounges räkeln oder mit Speer in der Hand an urzeitalte Sagengestalten erinnern, haben alle weit über Größe 42. Guerriere ist „eine Reihe von Fotoportraits von Frauen mit der klassischen, üppig weiblichen Form, die durch die Geschichte hindurch als die ultimative Darstellung von Kraft und Schönheit in Kulturen auf der ganzen Welt gesehen wird. Diese Bilder zeigen die innere Stärke, Kraft und Sinnlichkeit dieser zeitgenössischen Frauen, und wiedersprechen der heutigen Sicht, dass nur schön sein kann, wer dünn ist“, scheibt Elizabeth Raab auf ihrer Homepage. Dass Raab dicke Frauen mit der gleichen Sorgfalt und Ästhetik inszeniert wie die schlanken Frauen, die sie fotografiert, hat mich neugierig gemacht auf die Frau hinter dern Bildern …

Tess Munster als antike Kriegerin
Tess Munster als antike Kriegerin

Elizabeth Raab stammt aus dem pazifischen Nordwesten, und lebt nach einer Zwischenstation in New York im „endlosen Sommer Kaliforniens“. Ihre Fotos kann man in diversen Fotobüchern und Gallerien bewundern, sie arbeitet aber auch immer wieder mit großen Firmen zusammen. Raab beschreibt sich selbst als „warm, bright and girly“ (also warmherzig, aufgeweckt und mit einer Vorliebe für Mädchen-Dinge). Es fasziniert sie, die schönsten und attraktivsten Facetten ihrer Modelle abzubilden.

VIE: Was hat Dich zur Guerriere-Serie inspiriert?

ER: „Guerriere“, also Krigerin, ist eine Reihe von modernen fotografischen Porträts von klassisch üppigen Frauen. Diese Körperform gilt traditioneller Weise als die ultimative Darstellung von Kraft und Schönheit, und zwar quer durch alle Kulturen. Ein Besuch in jedem Kunstmuseum zeigt uns die Geschichte dieser Schönheit. Die Portraitreihe unterstreicht nicht nur die innere Stärke und die Sinnlichkeit dieser modernen Frauen. Sie ermutigt den Betrachter auch, sich über seine eigenen gesellschaftlichen Überzeugungen in Bezug auf Schönheit, Gesundheit und Individualität Gedanken zu machen – Überzeugungen, die oft von den widersprüchlichen Botschaften der heutigen Medien verbogen werden.

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Wie findest du deine Modelle?

Es ist schwer zu beschreiben, wie ein Künstler eine Muse findet. Sie kommen auf eine Vielzahl von Arten, durch Freunde, Kollegen, durch Zufall. Aber wenn es passiert, ist es wirklich inspirierend und spannend!

Du zeigst PlusSize-Frauen auf eine Art, wie sie nur sehr selten gezeigt werden, vor allem in Mainstream-Medien – als stark, bezaubernd, fast im Hochglanz-Stil. Warum denkst du sind Porträts wie diese immer noch so rar?

Dass Frauen dieses Ausmaß an Selbstvertrauen und generell eine Position der Macht zeigen, ist in modernen Medien immer noch eher selten, unabhängig von Form und Größe der Frauen. Aber ich spüre, dass die Medienlandschaft sich schnell entwickelt. Wir stehen am Anfang des digitalen Zeitalters, das gerade erst beginnt, seine Möglichkeiten spielen zu lassen. Die Menschen verlangen mehr und mehr danach, Schönheit als Vielfalt und nicht als Schablone zu sehen. Sie wollen sich selbst in ihrer Werbung zu sehen. Menschen existieren schließlch nicht nur in einer Farbe, Form oder Größe, und Schönheit tut es auch nicht.

Entdecken deine Modelle (sowohl in Plus- als auch Normalgröße) neue Dinge über sich selbst und ihre Schönheit, wenn sie sich durch deine Augen sehen?

Mein Ziel als Porträtistin ist es, in allen Frauen die sinnliche, verspielte Seite herauszulocken. Wir alle haben sie. Einige von uns tun sich leichter, sie öffentlich zu zeigen als andere. Manche haben vielleicht vergessen, dass sie es sie überhaupt gibt. Aber mein Ziel ist es, die Kraft und das Anziehende an uns allen zu zeigen.

 

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Was sind deine Lieblingsporträts von Plus-Size-Frauen? Gemälde, Fotografien ...

Ich liebe es, durch Museen oder Galerien zu streifen, die die Arbeit der alten Meister zeigen. Alle diese Frauen haben Kurven und Tiefe, die mich inspiriert. Nicht zu vergessen die Vielzahl an künstlerischen Stilen, die in die Bilder dieser Genres einfließen …

Ist die Serie komplett, oder wird es noch mehr Fotos geben?

Das ist definitiv eine fortlaufende Serie. Weil es aber eine Arbeit ist, die ich für persönlich mache, muss ich mich nicht beeilen, um sie zu vollenden. So genieße ich den Prozess, und kann der Serie immer wieder neue Stücke hinzufügen, um das Werk nach und nach zu vervollständigen.

Mehr über Elizabeth und ihre Arbeit auf elizabethraab.com