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Mode

Details, Details … (Überlegungen zum Thema Mode …)

Details aus meinem Kleiderschrank: Stickereien, Bänder, Tüll
Details aus meinem Kleiderschrank: Stickereien, Bänder, Tüll

Vor einiger Zeit habe ich  für die österreichische Literaturzeitschrift Salz einen Essay über Plus Size Mode geschrieben. Grundsätzlich ging es um Wunsch und Wirklichkeit in Sachen Mode jenseits von Größe 46. Allerdings war der Text eher eine Analyse des Status quo. Warum es so wichtig ist, Kleidung zu finden, die nicht nur zweckdienlich ist, sondern auch unsere eigene Persönlichkeit ausdrückt, habe ich aus Platzgründen nur kurz angeschnitten. Am Herzen liegt mir das Thema trotzdem. Schöne Kleider, Röcke und so weiter können einer Frau (egal welcher Figur) dabei helfen, sich in sich um mit sich selbst und mit sich selbst wohlzufühlen.

Der Schnitt dieses Emilia Lay-Klieds ist nichr ganz meins. Die Spitze umso mehr …
Der Schnitt dieses Emilia Lay-Kleids ist nicht ganz meins. Die Spitze umso mehr …

Wenn man mich fragt, warum ich Mode mag, was antworte ich dann? Natürlich auch, dass ich es mag, mich auf bestimmte Art und Weise anzuziehen. Aber es ist nicht nur die Möglichkeit, meine Stimmungen und zumindest Aspekte von mir selbst textil zu kommunizieren. Oft ist es aber ein Kleid oder eine Jacke selbst, mich entzückt: der Schnitt, die Stoffe, die Verzierungen, die Details.

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Stickereien an einem leicht transparenten Kimono

Gerade, weil ich an sich eher dunkle Farben mag, aber zu schlichte Outfits meine Sache trotzdem nicht sind. Den artsy Yamamoto-Look überlasse ich gerne anderen, für mich muss es um dekorierter ausfallen. Und damit meine ich nicht unbedingt Muster. Ich finde es sogar schade, dass die Hersteller von Plusmode glauben, sie müssten einfach nur ein möglichst schrilles Muster auf den Stoff drucken, um ein Kleidungsstück interessant zu machen. Mich lassen schrille Blumenprints seit jeher eher kalt.

Schöner asymmetrischer Saum bei diesem Doris Streich-Kleid
Ich mag die drei kleinen Gucklöcher dieses Doris Streich-Kleids

Es sind die Chiffoneinsätze, die Hüften oder Arme umflattern, die mich interessieren.

Die Gucklöcher, die interessante Einblicke auf drunter liegende Stoffe (oder eben nicht) gewähren.

Die Asymmetrien, die Spannung in ansonsten zurückhaltende Schnitte bringen.

Ungewöhnliche Knöpfe, die einem Kleid oder einer Jacke Charakter verleihen.

Reißverschlüsse, die nicht nur rein funktionell sind, sondern auch dekorativ.

Pailletten, die Teile meines Körpers in Zonen verwandeln, wo Licht kunstvoll gebrochen und reflektiert wird.

Schößchen, die eine ans Barocke erinnernde Silhouette zaubern, und andere Schnitte, an denen historische Referenzen sichtbar werden (ja, ich bin ein Geek).

Tüllröcke, deren Stofflagen mit Transparent und Opazität spielen.

Stickereien, egal ob Etho oder Abstrakt.

Spitze, die mich an die Diven vergangener Salons denken lässt.

Pailetten, Krokodruck und Co – ein paar meiner Röcke …
Pailetten, Krokodruck und Co – ein paar meiner Röcke …

Kurzum: es sind sehr oft die Details, in die ich mich verliebe … und ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin …

 

 

Essay „Geständnisse einer Fatshionista“ in der Literaturzeitschrift SALZ

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„Ich will mir die Eigenständigkeit ersparen. Ich will in einer Norm dahingleiten und mitgetragen werden, ich will mir nicht all die Gedanken selbst erarbeiten, die Meinungen, die Geschmäcker. Ich weiß schon, eine Persönlichkeit entwickeln, das wird anstrengend.“
(Gertraud Klemm)

Kleidersprachen: Sprache von Kleidern, Sprache, um über Kleidung zu sprechen – das Thema dieser SALZ-Ausgabe ist die Verbindung von Mode und Literatur, zwei Bereiche, die einander nicht so fremd sind, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheinen.
Beiträge von Bodo Hell, Gertraud Klemm, Thomas Meinecke, Lydia Mischkulnig, Teresa Präauer, Annika Reich, Angelika Reitzer oder Sabine Scholl beleuchten verschiedene Aspekte der Mode, sei es in literarisch verspielter Form wie bei Margret Kreidl und Friederike Mayröcker oder als Essay wie bei Rhea Krcmárová, Ilma Rakusa und Michael Stavarič.
Bildbeiträge von Ann Cotten, Nora Gomringer und Ginka Steinwachs zeigen die Mode von ihrer künstlerischen Seite.
Hildegard Fraueneder kuratierte die Ausstellung „displaying fashion. displaying art. [Agonale] Begegnungen von Mode und Kunst“ in der Galerie 5020, die sie hier in einem Beitrag vorstellt.
Die Ausstellung thematisiert die Schnittstellen zwischen Kunst und Mode: Wo begegnen sie sich? Wo sind ihre Widersprüche, wo ihre Gemeinsamkeiten?

Diese SALZ-Ausgabe, die Ausstelllung der Galerie 5020 und eine Veranstaltungsreihe entstanden im Rahmen des Projekts „[Agonale] Begegnungen von Mode, Kunst und Literatur“, das am Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst (Universität Salzburg und Mozarteum) von Christa Gürtler, Eva Hausbacher und Hildegard Fraueneder konzipiert wurde.“

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Gedanken zum „kleinen Schwarzen“

Jersey-Kleid von Emilia Lay
Jersey-Kleid von Emilia Lay

Neulich hab ich meinen Kleiderschrank neu sortiert (ja, ja, war eine ganz schöne Arbeit, und das waren nur die Kleider. Die Arbeit in Sachen Schuhe und Handtaschen steht mir noch bevor). Ich habe die Aktion nicht nur durchgeführt, um zu schauen, welches Teil ich noch liebe, und welches beim CurVienna Mode(Floh)Markt am 24.4. eine glückliche neue Trägerin finden soll (mehr über den Flohmarkt demnächst). Ich wollte auch einen Überblick über meine diversen Schätze bekommen, und ein neues Ordnungssystem finden, damit ich weiß, wo ich was finde. Beim Sortieren fiel mir auf, wie viele (meist knielange) schwarze Kleider ich besitze, und so habe ich eine neue Kleiderschrankkategorie eingeführt: das kleine Schwarze.

Jerseykleid von Anna Aura
Jerseykleid von Anna Aura

Die meisten meiner kleinen Schwarzen fallen in die Kategorie Tageskleid. Da finden sich Wickelkleider, Skaterkleider (schlicht und mit Spitze), aber auch das eine oder andere mehrlagige, fließende Kleid, das ich mit einem Gürtel kombiniere (gerade Linien sind nicht meines).Dann habe ich noch ein paar eher festliche Teile, mit Stickereien oder/und Drapierungen oder/und Tüll, die ich zwar extra gehängt habe, die man aber zu dieser Kategorie zählen kann.

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Mademoiselle Coco, who else?

Warum aber diese Menge an schwarzen Kleidern? Einfach beantwortet: Ich mag schwarz als Kleiderfarbe, seit ich denken kann, und ich fühle mich in Kleidern und Röcken einfach wohler als in Hosen. Bei mir ist es einfach eine Vorliebe. Für andere hingegen wächst sich die Begeisterung fürs LBD, das little black dress, fast schon zur Lebensphilosophie aus. Würde man eine Umfrage starten, welches Kleidungsstück das zwanzigste Jahrhundert am besten verkörpertm, das little black dress würde wohl auf den obersten Plätzen landen. Egal ob im Film (z.B. Audrey Hepburns legänderes Givenchy-Kleid in Frühstück bei Tiffany’s) oder am roten Teppich, egal ob kurvige Divas wie Ella Fitzgerald oder schlanke wie zu Marilyn Monore oder Twiggy, so ziemlich alle Modeikonen des 20. Jahrhunderts ein hatten zumindest ein kleines schwarzes Teil im Schrank.

Auch Doris Streich mag´s schwarz und kurz
Auch Doris Streich mag´s schwarz und kurz

Aber nicht nur Filmstars, auch ModejournalistInnen lieben das LBD. Ein großer Fan des Modeklassikers ist z.B. der US-Moderedaktuer Andre Leon Talley (Modefans kennen den extravaganten Hünen spätestens seit der Vogue-Doku The september issue.) 2013 hat er dem LBD sogar ein eigenes Buch gewidmet, und eine Ausstellung im Modemuseum von Savannah kuratiert. Für Talley ist das kleine Schwarze „ The zenith of elegance in any woman’s wardrobe is the little black dress, the power of which suggests dash and refinement “, also der Gipfel der Eleganz, dessen Kraft Verve und Kultiviertheit suggeriert. Auch Talleys Lehrmeisterin, die legendäre Modejournalistin Diana Vreeland, zeigte sich gerne ganz in schwarz.

Diana Vreeland, die Grande Dame des Modejournalismus
Diana Vreeland, die Grande Dame des Modejournalismus

Wem aber haben wir das kleine Schwarze zu veranken? Wem jetzt Mademoiselle Chanel einfällt, der liegt nicht falsch. Der Begriff „kleines Schwarzes“ stammt laut Talley von einer Illustration eines Coco Chanel-Kleides, die 1926 in der US-Vogue erschien. Gabrielle „Coco“ Chanel war eine der Revolutionärinnen der Damenmode des 20. Jahrhundert, und das zeigt sich auch in der Idee hinter ihrem ersten „kleinen Schwarzen“, das man auch als „Model Ford“ bezeichnet hat: es sollte ein Kleid sein, das für alle Frauen gedacht ist, ein wandelbarer Klassiker, den man je nach Anlass mal eleganter, mal alltagstauglicher stylen kann. Auch für Chanels Nachfolger, Karl Lagerfeld, ist man mit einem kleinen Schwarzen „neither overdressed nor underdressed“, also weder übermäßig aufgebrezelt noch zu schlicht unterwegs.

LBD mit Tüllspitze von Emilia Lay
LBD mit Tüllspitze von Emilia Lay

Das nette am LBD ist, das man sich damit endlos spielen und es mit so ziemlich allem kombinieren kann. Blazer und Strickjacke drüber? Ja. Kombo mit Herrenhemd? Warum nicht? Bunte, schwarze, durchsichtige Strumpfhosen oder doch die mit Spitze? Alles ist möglich, Stilettos oder Springerstiefel, Perlen oder Lederarmbänder, Strass oder Federn, Clutch oder Stadtrucksack, Stola oder Schal oder doch ein Paillettenjäckchen? Wie gesagt, alles ist möglich.

Ich bin ja an sich kein Fan des Begriffes must have, aber gerade, wenn man viele auffällige Teile im Schrank hat, wo man nicht recht weiß, wie man sie kombiniert, kann das little black dress ein sehr brauchbares Basisteil sein, der (je nach Stil und Schnitt) zum Kombinieren einlädt …

Übrigens: Hat man zu Chanels Zeiten beim kleinen Schwarzen eher Abend- und Cocktailkleider gedacht, findet man unter den Begriff heute durchaus auch diverse Tageskleider. Mit denen kann man fast noch besser spielen und experimentieren und kombinieren … je nach Anlass und Lust und Laune …

 

 

 

 

 

Labelvorstellung: Adia

Ich bin mir nicht sicher, warum, aber das kleine Dänemark bring im Moment einige der spannendsten Label in Sachen Plus-Mode hervor. Zizzi, Junarose – und seit 2015 auch Adia. Ihre von Größe 42 bis 54 reichenden Modelle beschreiben die Macher so: „Where stylish, raw and casual meets – coordinated in a feminine look.“

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Ich habe Adia bei der Curvy Messe in Berlin letztes Jahr kennen gelernt, und war von den Farben und den Details angetan. Als jemand, deren Definition von „bunt“ irgendwo zwischen rauchgrau, olive und totem rosa (alias „mauve“) angesiedelt ist und die angesichts der quietschbunten Tropenmusterexplosionen diverser Plus-Designer regelmäßig alle Zustände bekommt, mag ich die gedämpften Nuancen der Dänen-Designer. Dass die Adia-Macher einen Hang zu Pailetten und Stickerein haben, ist mir sowieso sympathisch.

Die Schnitte sind mir, wie bei den Skandinaviern allgemein, etwas zu gerade, aber ein guter Gürtel oder ein Besuch bei meiner Lieblingsschneiderin hilft da ja oft …

Mein Lieblingsteil aus der Hebrst-Kollektion letzes Jahr war eindeutig diese rauchgraue, bestickte Tunika. adia-katalog

Ich bin ja an sich keine Freundin der Tunika & Leggings-Kombo, aber dieses Teil ist eigentlich fast schon ein Kleid – vor allem, wenn man sie mit Gürtel trägt. Das habe ich getan, als ich sie bei der Wiener Buchmesse ausgeführt habe, bei der Präsentation der Anthologie „Buchstaben-Suppe“ (Texte & Rezept zum 10-Jahres-Jubiläum der wiener wortstaetten, Residenz Verlag).

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Online bekommt man Adia z.B. bei Navabi.

Teile der Kollektion kann man in Wien bei stor in der Strozzigasse kaufen, im Umland bei Lady2 im Herzen Korneuburgs.

 

 

 

Gedanken zum Thema Basics

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Einer der Unsitten von Modezeitschriften (und, leider, auch von einigen Blogs) ist, dass sie einem erklären wollen, ohne welche Basic-Teile kein Kleiderschrank auskommt. Ich finde diese Rigidität immer einen Hauch ermüdend, schon allein deshalb, weil ich mir grundsätzlich nicht gerne etwas vorschreiben lasse, schon gar nicht in Sachen Dresscode. (Man muss nur meine Vorgesetzten vom Hotelrezeptions-Sommerjob fragen, wo mein verhasstes Schultertuch mehrere Saisonen verbracht hat. Kleiner Tipp: allerhinterste Schublade, meist mit meinem Namensschild obendrauf. Aber ich schweife ab).

Ich finde diese Aufzählung der Must-have-Artikel auch deshalb unnötig, weil sie irgendwie alle Frauen über einen Kamm scheren, und das ist natürlich nicht hilfreich. Eine Freelancerin im Kreativbereich hat eine andere Garderobe als eine Bankerin, die Assistenzärztin wird wohl andere Teile einkaufen als die Handelsreisende oder die Biobäuerin (die in viele Artikeln zitierten Basics Schwarzer Blazer/weiße Bluse habe ich seit meinem Rezeptionsnebenjob nicht mehr getragen, und das ist ein gutes Jahrzehnt her).

 

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In meinem Arbeitszimmer im Haus der Slowakischen Schriftsteller, Hohe Tatra

Wobei ich die Idee von Basics nicht grundlegend schlecht finde – ein paar Grundsatz-Teile, die zu fast allem im Schrank passen, können einem oft Zeit und Geld sparen und das Leben einfacher machen. Man muss nur rausfinden, welche Teile man genau braucht. Anstatt Frauen also was vorzuschreiben, kann man sie vielleicht inspirieren, sich über ihre ganz persönliche Kleiderschrank-Grundausstattung Gedanken zu machen. Hier ein paar Fragen, die mir geholfen haben.

  • Was sind die Teile, die man am häufigsten trägt?
  • Welche Grundfarbe(n) hat die Garderobe? (Öhmm … schwarz?)
  • Hat man eine Vorliebe für ungewöhnliche Teile, weiß aber oft nicht, wie man sie kombinieren kann? Statt diese textilen Leckerbissen seufzend wieder an den Ständer zurückzuhängen, kann man sich überlegen, in eine schlichte Hose oder ein klassischen Rock bzw ein unauffälligen Top zu investieren, mit denen sich all den Exoten im Schrank tragen lassen.
  • Ist man viel unterwegs? Braucht man Sachen, die wenig Platz im Koffer wegnehmen und nicht knittern? Wie lassen sich die Sachen kombinieren, damit man mit möglichst wenig Garderobe möglichst viele Gelegenheiten abdecken kann?)
  • Wie weit wohnt man von der nächsten Reinigung weg, bzw wie scharf ist man aufs Bügeln? (Meine Antwort: Gar nicht. Das letzte Mal hatte ich vor drei Jahren ein Bügeleisen in der Hand, im Rahmen der Textildruckwerkstatt auf der Kunstuni).

Für mich sind einerseits schlichte, einfärbige Skater-Kleider wichtige Basic-Teile, anderseits schwarze Stoffleggings. Erstere sind im letzten Jahr oder so ein wichtiger Garderoben-Bestandteil geworden, auch, weil ich so viel unterwegs war wie nie, und in meinem Koffer neben Kleidung auch Laptop, Bücher, Unterlagen usw Platz finden müssen. Skaterkleider lassen sich fein kombinieren, und je nach Accessoires passen sie zu so ziemlich jedem Anlass. Ich habe in ihnen die Oxford Street und den Glastonbury Tor bezwungen, Interviews über Interviews für meinen Roman geführt, und sie zum Afternoon Tea in London genauso ausgeführt wie zum Marktbummel in Berlin, einem Theaterevent in Prag oder zum Museumsbesuch in Wien.

 

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Versuch eines Selfies im Mikro-Spiegel

Leggings mag nicht etwa, weil ich eine Anhängerin der klassischen „Dicke-Mädchen-Uniform“, also Tunika und Leggings wäre (brrrr), sondern weil ich Sommer wie Winter fast nur Kleider oder Röcke trage (Hosen sind etwas fürs Männervolk), und die Leggings oft wärmer und pflegeleichter sind als Strumpfhosen. (Abgesehen ist es nicht immer leicht, eine gut sitzende Strumpfhose in 50/52 zu finden, vor allem auf Reisen). Ich trage ab und an auch mal Jeans unter die Kleider, und ich mag die Kombo sehr. Erstens sie sehr praktisch, vor allem auf Reisen – man sieht fein aus, kann sich aber auch mal draußen hinsetzen, friert weniger, und meine geliebten Skaterkleider und die Leggings und Jeans lassen sich wunderbar einrollen und knitterfrei transportieren. (Außerdem ist der Look irgendwie sehr Khaleesi).

 

Lesen & Stoff
Lesen & Stoff

Leggings und Jeans haben allerdings den Nachteil, das sie nicht immer ganz edel aussehen, egal wie neu sie sind. Also wollte ich probieren, wie die Kleid-Kombo mit einer schlichten, engen schwarzen Stoffhose aussieht (vielen lieben Dank an Navabi für das zur Verfügung stellen des Modells von Zhenzhi), und ich muss sagen, ich mag den Look – es lässt das Outfit doch etwas eleganter aussehen. Außerdem hat die Hose keinen Zip, das heißt, sie ist wunderbar bequem, auch wenn man länger sitzt und schreibt, und das tue ich im Moment, weil ich ein einmonatiges Schreibstipendium bekommen habe und in einem Schriftstellerrefugium in der Gebirgswelt der Hohen Tatra weile …

Hose: Zhenzhi bei Navabi

Skaterkleid s/w & Gürtel: Yours Clothing

Schwarzes Skaterkleid & Langarmshirt: alt, ähnliches hier

Tuch: DIY, Stoff vom Maybachufermarkt, Berlin

Plus Size Shopping Tipps London

 

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Wenn man aus Wien kommt, wo die Auswahl an brauchbaren Plus-Shops mehr oder minder auf eine Boutique und vielleicht auch noch Hasi & Mausi (für NichtwienerInnen: H&M) beschränkt ist, freut man sich immer, in Städte zu kommen, die über nicht-virtuelle Plus Shops verfügen, sprich Läden, wo man tatsächlich auch hineingehen und die Teile auch anprobieren kann. Da ich die britischenPlus-Labels wegen ihrer femininen Mode sehr mag, finde ich es immer fein, nach Großbritannien zu kommen.

Nun war ich Ende August/Anfang September zwar in erster Linie wegen Recherchen für meinen neuen Roman in London und Umgebung. Trotzdem intensiven Materialsammelns habe ich aber auch die Gelegenheit gefunden, in ein, zwei Geschäften vorbeizuschauen – nicht nur, um nach neuen Teilen Ausschau zu halten, sondern auch, damit ich diverse Sachen anprobieren und meine aktuellen Größen kenne, was das Online-Shopping ja auch um einiges einfacher macht. Hier also meine Shopping Tipps für alle, die an an die Themse verschlägt.

Übrigens: die meisten Plus-Shops bieten an, Waren ins Geschäft zu bestellen, wenn sie sie gerade nicht lagernd haben. Wenn man länger als nur ein, zwei Tage bleibt, ist das durchaus eine Option …

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Oxford Street

Ja, die Haupteinkaufsmeile von London Mitte ist laut, überlaufen und auch sonst eher anstrengend. Trotzdem können sich üppige Fashionistas ins Getümmel wagen, die Oxford Street bietet nämlich eine halbwegs brauchbare Auswahl in Sachen Plus Size Shopping. Außerdem haben viele der Geschäfte bis 21h offen, das heißt, man kann den Tag im Museum verbringen und sich dann am frühen Abend zum Einkaufen aufmachen.

Evans

Ganz am Anfang (oder Ende) der Oxford Street, bei Marble Arch findet sich eine Evans-Filliale mit Schuh- und Dessous Abteilung und netten Verkäuferinnen.

252-258 Oxford Street

Simply Be

In der Nähe des Oxford Circus größter Simply Be-Shop Großbritanniens, zwei Stockwerke Damenmode (plus Schuhe und Dessous), ein Stockwerk für die Herren.

138-140 Oxford street

New Look

In der Filliale beim Oxford Circus haben sie eine brauchbare Plus-Abteilung („Inspire“, zweiter Stock), außerdem ziemlich eine Schuhabteilung mit vielen Schuhen für breitere Füße („wider with“).

203-207 Oxford Street

Marks & Spencers, Debbenhams

Große Auswahl in Sachen Dessous bis 90 G. Allerdings hängen bei M&S die jüngeren, hübscheren Plus-BHs nicht immer auf den für große BHs reservierten Ständern – lieber eine Verkäuferin fragen, bevor man an den Omamodellen verzweifelt und mit leeren Händen rausmarschiert.

Topshop

Leider keine Plus-Mode, aber durchaus interessante Accessoires.

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Extra-Tipps für hungrige Shopperinnen:

1, Die Kette Natsu verkauft eine halbe Stunde vor dem Schließen Sushi & Co zum halben Preis ab – beim gegenwärtigen Wechselkurs und den Londoner Preisen sollte man also auf das Sale-Schild vor den Fillialen achten.

2, Viele Marks & Spencers-Fillialen bieten (vergleichweise) günstig Afternoon Tea mit Scones und Sandwiches an, als kleine Stärkung für zwischendurch.

 Kleines, feines pick-me-up: Tee & Sandwiches bei M&S. Ich esse zwar wenig Süßes, aber ein Sconechen in Ehren …
Kleines, feines pick-me-up: Tee & Sandwiches bei M&S. Ich esse zwar wenig Süßes, aber ein Sconechen in Ehren …

Surrey Quays

Yours Clothing ist (noch) nicht auf der Oxford Street vertreten, hat aber zumindest eine Filliale, die halbwegs zentral gelegen ist, wenn auch südlich der Themse. Andere Plus-Stores finden sich meiner Recherche nach in dem kleinen Shopping Center leider nicht, aber zumindest ein paar Drogeries wie Boots.

Surrey Quays Shopping Centre, Redriff Rd, Southwark. Ubahn oder Overground bis Canada Water

Camden Lock

Einige der Läden mit Gothic und Vintage-inspirierter Mode innerhalb der Märkte und auf der Camden High Street führen durchaus Plus-Outfits (zB die Retro-Kleider von Hellbunny, die bis Gr. 52 gehen). Einfach mutig sein, hineingehen und sich überraschen lassen.

Extra-Tipp: Charity-Shops & Flohmärkte

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Hackney flea market in Stoke Newington, nördliches EastendOxfam und wie sie alle heißen, aus dem Straßenbild Londons sind die Second-Hand-Läden, die für wohltätige Zwecke sammeln, nicht mehr wegzudenken. Zu Recht: Neben Mode in unterschiedlichen Größen kann man dort auch feine Accessoire-Schnäppchen um wenige Pfund machen. Hin und wieder sind die Taschen und Ohrringe noch nicht einmal gebraucht – ich habe in einem Charity-Laden auf der Kingsland Road ein neues, mit Perlen und Pailetten besticktes Täschchen für 5 Pfund gefunden.

Auch auf Flohmärkten finden sich bekanntlich immer wieder nette Accessoires und andere Schnäppchen (ich habe auch einen Stand mit ausgestopften Tieren und Menschenknochen aus Anatomiesammlungen gefunden, aber das ist eine andere Geschichte). Aktuelle Flohmärkte findet man über Time Out – entweder online oder in den Heften, die in vielen Cafés und Geschäften aufliegen.

PS: Angeblich hat die TK Maxx-Filliale bei Hammersmith größere Größen. In den Innenstadt-Fillialen hab ich jedenfalls nichts gesehen, was über Größe 46 hinausgeht …

(Alle Fotos (c) Rhea Krcmárová)

Label-Vorstellung: Studio Untold

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Ein Vorwurf, den sich Modefirmen im Plus-Bereich immer wieder (und berechtigter Weise ) anhören müssen: ihre Mode sei zu konservativ und altbacken. Groß ist also die Freude bei uns jüngeren, modebewussten Curvies, wenn ein neues Label auf den Markt kommt, das man mit gutem Gewissen als jung, frisch und modisch bezeichnen kann. So geschehen Anfang des Jahres, als auf der Curvy-Messe das jüngste „Kind“ der Popken-Familie präsentiert wurde: Studio Untold. Ich gestehe, dass ich ziemlich neugierig war, und zwar nicht nur wegen der Aussicht auf neue Häppchen für meinen Kleiderschrank. Studio Untold lockte mit dem Versprechen auf ein stylishes Gesamt-Konzept, damit, nicht nur Mode zu verkaufen, sondern auch ein Gespür für das Rundherum zu haben, für den Lebensstil, der automatisch mit den textilen Teilen mitkommt und der gerade bei Plus-Mode nur allzu gerne vernachlässigt wird.

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Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass das Rundherum doch nicht so wichtig sei, dass man auf die Inszenierung nicht so achten müsse, solange die Mode fein und tragbar sei. Die Inszenierung ist aber das, was meiner Meinung nach einen Teil des besonderen Charmes der Modewelt ausmacht. Für unsere schlanken Schwestern macht man sich schließlich auch die Mühe, die Outfits in Szene zu setzen. Wenn die Dünnen ihre Mode in New Yorker Lofts oder Pariser Cafés präsentiert bekommen, dann haben die Runden das gleiche Recht darauf.

Details, Details: Liebevoll gestalteter Stand auf der Curvy-Messe im Jänner
Details, Details: Liebevoll gestalteter Stand auf der Curvy-Messe im Jänner

 

Studio Untold versteht sich jedenfalls auf das Geschichtenerzählen, auf das Rundherum. In dem knappen Dreivierteljahr, dass es die Marke gibt, wurden meine Erwartungen nicht nur nicht enttäuscht, sondern eher übertroffen. Studio Untold sieht sich als urbanes Fashionista-Label, und schafft es auch, genau diese Idee von der kosmopolitischen, jungen Großstadtmode zu vermitteln – mit ihrem Blog, den liebevoll entworfenen Magalogen, dem Konzept des Storytellings und natürlich mit der Mode selbst. Neben netten, gut kombinierbaren Basic gelingt es dem Label immer wieder, ziemlich originelle Teile (der! schwarze! Tüllrock!) zu präsentieren – Mode, bei der man merkt, dass beim Entwerfen an die künftige Trägerin gedacht wurde. „Die Frau, die unsere Mode trägt, ist gut informiert, selbstbewusst und möchte sich nicht verstecken“, beschreiben die MacherInnen ihr Konzept. „ Die Kundin ist „Storyteller“ und soll in die Entstehung und Weiterführung der Marke mit einbezogen werden.“

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Ein Weg, kurvige Modeafficionadas einzubeziehen, ist die Studio Untold Bloggerkollektion – schon zweimal arbeitete das Label mit deutschen Plus-Bloggerinnen zusammen, die zweite Kollektion „My Story“ ist vor kurzem im Shop eingetroffen (mein Favorit: der schwarze Kunstleder-Stepprock).

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Ein paar Fakten zu Studio Untold

– Mode von Größe 42-54 (meiner Erfahrung nach eher großzügig geschnitten)

– Schuhe, Dessous, Accessoires, Bademode

– Ausschließlich online zu kaufen

– Preissegment: moderates Mittelfeld (T-Shirt ca. 20-30 Euro, Tüllrock ca. 50 Euro)

PS: Wenn ich mir was von Studio Untold wünschen würde, wäre es Wäsche in größeren Größen (die BHs gehen im Moment leider nur bis Körbchengröße E), Bademode, die üppigere Oberweiten gut stützen (90G und Softcups passen einfach nicht zusammen) und vielleicht ein paar etwas gewagtere Ausschnitte bei den Oberteilen …

(Fotos (c) Studio Untold, Rhea Krcmárová)

Fashiontipps für Kundinnen: ja, aber …

Plus-Mode aus dem Angebot von Otto … ich liebe sowohl das Dirndl als auch das Anna Scholz-Kleid …
Plus-Mode aus dem Angebot von Otto … ich liebe sowohl das Dirndl als auch das Anna Scholz-Kleid …

In Sachen Plus Size Mode hat sich in den letzten Jahren wirklich einiges getan – das behaupte ich nicht nur, weil ich beim Schreiben aus dem Augenwinkeln meinen Kleiderschrank sehe, der vor hübschen Teilen geradezu überquillt (und nein, ich beschwere mich nicht). Zwar sieht es in Wien in Sachen Plus-Shops mit ein, zwei Ausnahmen immer noch eher trüb aus, Online-Versandhäuser aber haben ihr Sortiment inzwischen kräftig erweitert und bieten bestellfrohen Fashionistas eine feine Auswahl.

Wer sich beim Trend zur Mode mit mehr allerdings immer noch in tiefster Schlafphase befindet, sind die Frauenzeitschriften. Blöd für Curvies auf der Suche nach Stylingtipps und textiler Inspiration, denen dann nur das Surfen auf Blogs bleibt. Allerdings haben einige Versandhäuser diese modische Misere erkannt, und bieten ihren kräftigeren Kundinnen digitale Fashionratgeber an – als Seiten in Rahmen der Homepage, eigene Blogs oder per Social Media.

Eine der ausführlicheren Styling-Tipp-Seiten hat der Otto-Versand online gestellt, der seine Modetipps für Mollige auch als PDF-Download anbietet. Und auch wenn bei Tipps und Präsentation durchaus noch ein paar Verbesserungen möglich wären, geht der Ratgeber schon durchaus in die richtige Richtung.

Sehr positiv ist zuerst einmal, dass sich das Otto-Team Hilfe von zwei der bekanntesten Plus-Bloggerinnen im deutschsprachigen Raum gesucht hat. Cecile und Claudia verbindet ihr geschicktes Händchen in Sachen Stil und Styling, gleichzeitig ist der Geschmack der beiden unterschiedlich genug, um Abwechslung zu bieten.

Der Ton der Otto-Modetipps ist durchaus kurvenfreunlich. „Weibliche Rundungen sind ganz natürlich und sollten nicht weggehungert werden, nur weil bestimmte Schönheitsideale es so vorschreiben. Seien Sie stolz auf Ihre Kurven und unterstreichen Sie Ihre Schokoladenseite!“ Genau so spricht man seine Kundinnen an, liebes Otto-Team. Gut gefällt mir auch die Idee, die Tipps nach Jahreszeiten und Anlässen zu ordnen.

Die Modetipps selber sind etwas durchwachsen, und gehen tendenziell noch etwas zu sehr in Richtung konservativ und altbekannt. So wird immer wieder geraten, zu Longblusen oder Tuniken zu greifen, in Kombination mit engen Hosen oder Leggings. Abgesehen davon, dass das quasi die weithin propagierte „dicke Mädels-Uniform ist“, ist der Look nur sehr bedingt aufregend und verhunzt die Proportionen öfter, als das er ihnen schmeichelt. Auch der Vorschlag, im Sommer primär zu langen Kleidern zu greifen, finde ich nicht gänzlich zu Ende gedacht (vor allem, da ich diesen Blogpost an einem Sommerabend schreibe, an denen die Temperaturen ins Tropische tendieren und mir der Stoff eines langen Kleides – so ich denn eines anhätte – an den Beinen kleben würde wie eine Fliege an einer Froschzunge). Sicher, die Maxikleider, die im Moment so in sind, sind auf ihre Art nicht uncharmant, aber auch als barocke Beauty kann man ruhig ein paar kürzere Kleidchen sein eigen nennen, schon alleine als Hitzeschlagsvorbeugung.

Was man auch weglassen könnte, ist die Kaschier-Schiene. Ich weiß schon, es ist gut gemeint, aber ich bin etwas irritiert von Modetipps für Mollige, die mir helfen wollen, schlanker auszusehen. Ich mag meinen Körper, und finde nicht, dass ich mich kleiner machen muss. Auch möchte nie wieder lesen müssen, dass Teile meines Körpers (oder der Körper anderer Frauen) als „unerwünschte Problemzonen“ tituliert werden. Liebes Otto-Team (und alle anderen Modeleute), hier noch mal zum Mitschreiben:

Der nahe Osten ist eine Problem-Zone. Mein Hintern ist es nicht. (Und ja, ich zitiere da aus meinem eigenen Roman).

Bitte streicht in Zukunft diese Art von Formulierungen. Wenn man Frauen einredet, dass sie Teile ihres Körpers verstecken müssen, schadet man ihnen und ihrem Selbstvertrauen.

Das größte Manko der Otto-Modetippseite liegt meiner Ansicht nach aber in der Auswahl der Modefotos. Die Otto-eigenen Bilder zeigen 08/15-Mode an Models, die nicht einmal andeutungsweise Plus-Size haben, was gerade im Vergleich zu dem Fotos mit Cecile und Claudia schmerzlich auffällt. Dabei hat das Versandhaus in Sachen Plus-Mode inzwischen einiges zu bieten: weite Teile der Sheego-Kollektion (inklusive der Anna Scholz-Designs), Nordisches von Junarose, die romantisch-wilden Teile von Joe Browns oder Dirndl, die so hübsch sind, dass ich darin sogar halbwegs freiwillig aufs Oktoberfest ginge … und natürlich passende Schühchen und Täschchen und andere entzückende Accessoires … also, liebes Otto-Team, stellt eure Ware nicht unter den Scheffel, sondern zeigt euren kurvigen Kundinnen, was ihr alles zu bieten habt.

So hübsche Mode gibt es bei Otto – kein Grund also für altbackene Fotos …
So hübsche Mode gibt es bei Otto – kein Grund also für altbackene Fotos …

Sheego selbst bietet seinen Kundinnen übrigen auch ein eigenes Blog – Feel Happy. Zwar gleicht die Seite in Sachen Inhalt eher einem Lifestyle-Magazin – Kurvennews, Kurzinterviews, DIY-Tipps und mehr, aber zwischendrin finden sich auch Styling-Tipps, wie zB dieser Blogpost über verschiedene Figurentypen.

Auch der deutsche Peter Hahn-Versand bietet seinen Kundinnen ein Lifestyle-Blog, mit einer eigenen Unterseite für große Größen. Leider fahren die MacherInnen des Blogs die „Kaschier-Schiene“ teilweise noch wesentlich stärker als die Otto-Seite, und die Models auf den Fotos vieler Beiträge sind außer sehr schlank nur sehr schlank.

Zugegeben, ich bin nicht die Zielgruppe für dieses Versandhaus, die Mode ist für Frauen gedacht, die wesentlich älter oder/und konservativer sind als ich. Trotzdem finde ich den Tenor, der auf dem Blog herrscht, teils wirklich schade. Besonders geärgert habe ich mich letztes Jahr über einen Beitrag mit dem Titel 5 Styling-Tipps für kurvige Frauen. Wer wissen mag, warum ich Tipps und Sprache für alles andere als kurvenfreundlich halte, kann meine Diskussion mit der Verfasserin (bzw einer Verfechterin des Artikels) in den Kommentaren nachlesen. Dabei scheint die Verfasserin des Blogs, Frau Martin-Zick, recht engagiert zu sein in Sachen Plus Size, will offenbar vielen unsicheren Frauen mit ihren Tipps helfen, sich besser anzuziehen. Ob Überschriften wie „10 Jahre und 10 Kilo einfach wegmogeln“ dabei helfen, ist die Frage …

Viel besser gelungen finde ich das Blog der neuen Marke Studio Untold, mit wirklichen Plus-Frauen, frischem Design und Artikeln wie 50 nützliche Modetipps für echte Fashionistas oder darüber, wie man in hohen Schuhen läuft.

Nicht nur ein Blog, sondern auch einen YouTube-Kanal hat SWAK (Sealed with a Kiss) Designs – und die Amerikanerinnen wissen wirklich, wie man’s macht. Neben Stylingtipps und vielen Fotos mit runden Models, mit deren Hilfe man wunderbar sieht, wie die Kleider an einer wirklichen Plus-Size-Frau aussehen, bietet SWAK auch die Video-Serie SWAK in 60 Seconds mit Moderatorin und Fashionista Marci Guevara – mit Tipps von Styling der angebotenen Kleider bis zu DIY-Fashion-Hacks.

Bleibt nur zu hoffen, dass heimische EinkäuferInnen und Marktingmenschen mit Plus-Size-Kompezenz mal bei SWAK vorbeischauen und sich inspirieren lassen …

Inoffizieller Plus Size Modeflohmarkt – So, 5.7.15, Wien

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Wir, Veronika und Rhea, sind zwei kurvige Künstlerinnen, die sich seit langem mit Body-Positivity beschäftigen. Ein wichtiger Teil davon ist „Fatshion“. – In diesem Bereich hapert‘s in Österreich leider gewaltig, weswegen wir beschlossen haben, dass wir die Sache selbst in die Hand nehmen und unsere kurvigen Artgenoss*innen zum allerallerersten informellen Plus-Size-Flohmarkt (Verkaufen/Tauschen/Verschenken) einladen.

Mistet also euren Kleiderkasten aus, und bringt euer Gewand, Wide-width-Schuhe, Accessoires, thematische Bücher, etc. (gerne auch eine Kleiderstange) ins Atelier 15. Tische und Sesseln sind vorhanden. Ab 13 Uhr sind wir vor Ort (für alle, die etwas aufbauen möchten), ab 14 Uhr geht‘s dann so richtig los mit.

Um Anmeldung („Aussteller*innen“) bis zum 4.7.2015 wird gebeten unter: rhea@venusinecht.com

Wir freuen uns auf Austausch in einer netten Runde mit Snacks und Getränken. Über Weiterleitung an Interessierte würden wir uns freuen!

Dicke Grüße, Veronika & Rhea

 

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Sommermode für Farb-Unfrohe

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Foto (c) Rhea Krcmárova. Andere Fotos (c) Junarose & New Look

Grundsätzlich finde ich ja, dass wir runderen Frauen das gleiche tragen können wie unsere schlanken Schwestern. Textile Farbexplosionen? Ja. Pastell und wehende Stoffe? Ja, ja. Spitze und Crop Tops und auffällige Drucke? Ja, ja, ja. Stickereien und Pailletten und Blümchenmuster und Neon? Mais oui.

Das heißt aber nicht, dass man sich bei einem Blick in meinem Kleiderschrank eine Farbpalette wie im Künstlerbedarf und einen Musteroverkill per excellence erhoffen kann. Im Gegenteil, zwar liebe ich meine Spitze und Pailletten und Strass und Stickereien, aber in Sachen Farbschattierung changiert der Großteil meiner Garderobe irgendwo zwischen mattschwarz und sattschwarz, und wenn ich einen auf bunt machen will, greife ich zu olive oder rauchgrau. Die paar farbigeren (meist roten oder altrosa) Teile dazwischen bilden die Ausnahme, die bekanntlich zu jeder Regel gehört.

Mein Hang zum Unbunten liegt aber nicht daran, dass ich irgendeiner „Schwarz macht schlank“-Mentalität anhänge oder glaube, irgendetwas kaschieren zu müssen. No Sir, ich mag meinen Körper so, wie sie ist. Viel mehr ist meine Kondition eine Folge meines unheilbarem closeted Goth-Syndroms (auf deutsch in etwa mit Krypto-Gruftie übersetzbar).

Im Winter kann ich meinen Hang zum Dunklen auch immer wunderbar ausleben. Die Sommermode ist´s, die dunkle Seelen wie mich tendenziell leicht zur Verzweiflung bringt – weil sie oft so unendlich bunt ist, und das meinen Geschmack aber so was von gar nicht trifft. Wo andere sich in farbenfrohe Sommermuster verlieben, fallen mir Bilder von explodierenden Buntstiftfabriken und einer Invasion der Teletubbies ein. Kurzum, die Sommermode ist selten meines. Blöd nur, dass sogar mir im Hochsommer mein geliebtes Schwarz manchmal fad erscheint, abgesehen davon, dass Schwarz die Hitze besonders gut anzieht, und das einem bei 35 Grad im Schatten die Lust aufs Dunkle dann doch nimmt.

Was also machen, wenn man modisch den Sommer überstehen will, aber keine Lust auf Dschungeldrucke hat? Man kann sich umschauen, was es online für Alternativen gibt …

Wenn man auf sein Schwarz so gar nicht verzichten will, kann man sich nach möglichst luftigen Stoffen umsehen. Chiffon oder Spitze sorgen für einen Windhauch, so dass man halbwegs ungekocht durch den Tag kommt.

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Off-Shoulder-Tops und Kleider erlauben dezente Einblicke und lassen Luft an die Haut.

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Sehr in sind aktuell Lagen-Kleider, die mit einer Kombination aus opak und transparent spielen.

 

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Wenn man es unbunt mag, kann man sich nach Mode in grau oder olive oder khaki umsehen, die Schwarz-Affocionadas erfahrungsgemäß auch sehr gut steht. Wer mit Pastelltönen experimentieren will, für die empfehlen sich rosa oder hellblau mit Graustich …

 

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Lust auf Muster, aber auf die dezente Tour? Ton-in-Ton-Muster bieten eine schicke Alternative zum tropischen Farboverkill.

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Vor einem schwarzen Hintergrund wirken Muster übrigens oft dezenter.

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Wer auf sein schwarz nicht ganz verzichten mag, kann hell und dunkel kombinieren.

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Man kann den Sommer auch zum Anlass nehmen, um mit der Unfarbe am anderen Ende des Spektrums zu experimentieren. Wer weiß, vielleicht findet man neue, helle Lieblingslooks …