Eine kurze Erklärung für alle neuen Leserinnen: einer der mühsamsten Aspekte an der Diät(un)kultur ist die gebetsmühlenartige Widerholung der Lüge, dass man nicht gleichzeitig dick und glücklich sein kann. Um dem zu widersprechen, poste ich in unregelmäßigen Abständen die Feine Dinge Freitag-Kolumne, und schreibe, was ich gerade genieße und Schönes erlebt habe. Denn ja, ich habe Kleidergröße 50. Und mein Leben ist wirklich fein. Aus einer ganzen Reihe an Gründen.
In letzter Zeit hat mir einiges Freude beritet:
Mit einer lieben Freundin im Augarten im Gras liegen und ein neues Videopoesie-Projekt besprechen / letzte Sonnenstrahlen einfangen / Glossybox, Pop-Art-Edition / Satsumas-Saison, juhu / Doktor Nr. 12 / neue Stiefletten, Rock, Pulli und Tasche / Vorfreude auf Hamburg und Berlin / in frischem Weiß gestrichenes Schlafzimmer – so nordisch / Knuddeln mit Babyneffi / Eis von der Eisgreislerei / mit einer Freundin (Malerin) den Bösner durchstreifen (Künstlerbedarf-Großhandel am Stadtrand von der Größe eines mittleren Baumarkts) / Neil Gaimans Ocean at the End of the Lane / endlich wieder in der eigenen Wohnung duschen und kochen können, und wissen, dass der Umbau irgendwann ein Ende haben wird / Geburtstagsessen in lieber Gesellschaft im Burgring 1 / Bauchtanz-Kostümworkshop mit der gigantisch kreativen Vesna, Chefin des Ambrosia Glamour Tribe (so! viel! Glitzerzeug!) / von Vesna Strasssteinchen bekommen und endlich ein Paar Kreolen reparieren können / Schreiben, nur für mich / einen Lieblingslippenstift in einer kaum benützten Tasche widerfinden (wunderschönes Lancome Rotviolett, längst ausverkaufte Saisonfarbe) / Wohnraum neu gestalten, umräumen, Sachen weggeben / neue Playlists auf Spotify entdecken / durch die Stadt Radfahren / am Markt herrlich säuerliche Sommeräpfel finden, die tausendmal besser schmecken als die süßlichen Einheitsäpfel im Supermarkt …