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Fundstücke

Ja, bitte! This girl can Video

 

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Kurvenfrauen und Plus Size FitnessexpertInnen beschweren sich zu recht, dass die Fitnessindustrie immer nur einen bestimmten Körpertyp darstellt, und die Existenz aller SportlerInnen, die nicht aussehen wie eine Poledance-Königin oder ein Yoga-Star, der quasi im Fitnesscenter lebt, ignorieren.

Ganz anders das phantastische Video der britischen Kampagne This girl can. Der Clips zeigt Frauen aller Ethnien und aller Körpertypen beim Sport – die Yogagöttin und die Waldelfe genauso wie die mollige Tänzerin oder runde Schwimmerinnen. Man sieht Schweißflecken und vor Bewegung gut durchblutete Gesichter und Körperröllchen und Cellulite. Das Motto von This girl can: „Frauen zu inspireren, zu wackeln, sich zu schütteln und sich zu bewegen – egal, wie sie aussehen und ob sie schwitzen – und zu beweisen, dass Vorurteile eine Barriere sind, die man überwinden kann.“

Wunderbare Botschaft, liebes Team von this girl can. Bitte mehr davon.

Groß(artig)er Bauch: Klage einer Yoga-Lehrerin

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Vor einiger Zeit habe ich einen Blogpost entdeckt, in dem die amerikanische Yogini Danielle Prohom Olson, Gründerin von Body Divine Yoga sich Gedanken macht, warum in unserer Zeit gerade der Bauch so zur Problemzone hochstilisiert wird. Auch wenn ich nicht alle Statements zu einhundert Prozent teile (und die Begriffe „männlich“ und „weiblich“ im Text eher im übertragenen Sinne verstehe), finde ich den Beitrag voller interessanter Denkansätze … (Originaltext: hier)

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Achten Sie einmal auf den armen Bauch – hochgezippt und in Mieder gepresst, sein Über-Stehen verachtet. Er ist der Underdog des Körpers, aber kaum jemand verteidigt ihn – nicht einmal Yogis. Man braucht nur „Bauch und Yoga“ zu googeln, und man findet hunderte und aberhunderte Webseiten, Kurse und DVD – alle widmen sich der Aufgabe, seine fleischigen Falten unwiederbringlich wegzublasen. Heute wünschen wir uns etwas, das man Waschbrettbauch nennt, und um den zu bekommen, dreht sich alles darum, Stärke und Kraft aus der Mitte zu kultivieren, und um das dritte Chakra, den Sitz unserer Willenskraft anzuheizen.

Frauen brauchen dabei offensichtlich Hilfe. Wir sind in der Bauchgegend von Natur aus gut ausgestattet, genauso wie im Brust- und Hinternbereich – was vielleicht signalisiert, dass Sex und Fett zusammengehören sollen? Und, sehen wir den Tatsachen ins Auge, ein überfließender, wackelnder und mit Grübchen versehener Bauch bedeutet eines: dass unser Appetit Amok läuft. Es scheint sinnlos zu leugnen, dass ein Waschbrettbauch Willenskraft bedeutet, während ein üppiger Umfang darauf hinweist, dass man den geistlosen Begehren des Körpers verfallen ist. Und solch lustvolles Benehmen ist eine der Hauptvorwürfe des Patriarchats an die Frauen. Wir alle seien Fleisch gewordene Versuchung, emotional, ursprünglich, uns fehlt die Disziplin.

Genau das stört mich an den Bildern, mit denen wir von der Yoga-Marketing-Maschine gefüttert werden. Sie sprechen von einem Ideal spiritueller Disziplin, in dem das Spiel „Entsagung“ heißt. Dieses Ideal hat seine Wurzeln in einer asketischen Tradition, die das Weltliche und den Körper – insbesondere den weiblichen Körper – verachtet.

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Der Niedergang des geheiligten Bauchs

Ich finde es bezeichnend, dass der Bauch, der einst als ein Symbol von Fülle und Fruchtbarkeit verehrt wurde, heutzutage so verschmäht wird. Die frühen Kulturen der Alt- und Jungsteinzeit produzierten einen nicht versiegenden Strom an weiblichen Figuren, Wandmalereien, Keramiken und Bildern, die alle einen großen, manchmal sogar einen gewaltigen Bauch aufwiesen. Man nimmt an, dass diese Bilder die große Muttergöttin darstellen, und ihr Berg von einem Bauch sagt wenig über die Erhabenheit von Erlösungsgedanken oder die Erbsünde. In diesen alten Kulturen galt alles als heilig – die Natur, die Sterne, die Steine, die Menschen. Sie waren alle ein Teil des Körpers der Großen Muttergöttin, die Leben gab, und sie schütze und nährte und liebte uns – ohne Einschränkungen. Wenn man sie ehrte, ging es nicht um Entbehrung und Sparsamkeit oder um Gehorsam, sondern darum, das Leben zu feiern und zu spüren – hier und jetzt. Soziologen schreiben unsere prähistorische Besessenheit mit Fett der Tatsache zu, dass es Überfluss verkörperte, in einer Zeit, in der Lebensmittel rar waren. Ich glaube, dass das noch tiefere Gründe hat. Ich glaube daran, dass diese Bäuche die einzigartige weibliche Fähigkeit feierten, nicht nur die Fülle des Lebens in sich aufzunehmen, sondern auch darin zu schwelgen und sie zu feiern. Lisa Sarasohn, Autorin von The Woman’s Belly Book (Bauchbuch für Frauen) schreibt, dass der Bauch der Großen Mutter die übernatürliche und wunder-bare Verbindung der Frauen zu „der Kraft, die Leben erschafft, nährt und erneuert“ verkörpert. Die üppigen Falten deuten nicht nur ihre Fähigkeit an, sich fortpflanzen zu können, sondern auch ihre Fähigkeit, sich selbst nähren zu können, ihre Wünsche und Begehren zu spüren und zu erfüllen. Ist es also ein Wunder, fragt die Autorin, dass vom Standpunkt der patriarchalen Autoritäten, die sich bemühen, Frauen zu kontrollieren, der Bauch immer mehr zu etwas Subversivem wurde?

Es ist kein Geheimnis, dass Frauen und körperliches Begehren schon lange in einem Topf geworfen und als böse gebrandmarkt werden. Sarasohn glaubt, dass der Hass auf den Bauch Teil eines kulturellen Angriffs ist, der „Frauenkörper als Objekte sieht, die es zu kontrollieren gilt.“ Die Agenda? Einen Krieg gegen die tiefste „Wissensquelle“ einer Frau zu führen – ihren Bauch.

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Die Teilung von Geist und Körper

Laut des Autors Philip Shepherd begann dieser Krieg damit, dass man die Große Mutter und ihren den Bauch umarmenden Zugang absetzte. Während es den Anhängern der Göttin um die heilige Ver-Körperung ging, wurde mit der Ankunft der patriarchalen Götter vor ca. 2000 Jahren das Körperliche besudelt und geschändet. Shephers neues Buch New Self, New World: Recovering our Senses in the 21st Century (Neues Selbst, neue Welt: im 21. Jahrhundert seine Sinne wiederentdecken) beschreibt detailliert, wie mit dem Aufstieg des Patriarchats das Zentrum des Bewusstseins (das weibliche Zentrum des Gefühls im Bauch) seinen Weg in den maskulin-isolierten, gefühlslosen Turm unserer Kopfes zu wandern begann. Das ist wichtig, weil Frauen im Laufe der niedergeschriebenen Geschichte mit dem Leben des Körpers gleichgesetzt wurden. Der Körper – und Frauen – wurden zu gefährlichen Ablenkungen, nicht nur für Verstand, Logik und das Denken, sondern auch für die spirituelle Reinheit. In dieser neuen Weltordnung war der Körper einer Frau nicht mehr heilig, sondern ein Hindernis auf dem Weg zur Erleuchtung. Gott war jetzt offiziell männlich, körperlos und „irgendwo da draußen“. Daraus ergibt sich das, was Shepherd als die „Hauptwunde unserer Kultur“ bezeichnet, nämlich die Aufspaltung von Körper und Geist. Denn während der Kopf das Denken und Handeln beherrscht, ist das Zentrum des Fühlens im Bauch, in den Eingeweiden. Und was wir verloren haben, ist unsere Verbindung zum weiblichsten Aspekt des Daseins – dem Fühlen. Das ist keine metaphorische Behauptung, sondern eine physiologische Tatsache.

Zwei Gehirne – Krieg der Geschlechter?

Die moderne Forschung auf dem Gebiet Magen-Darm hat enthüllt, dass wir zwei Gehirne haben, eines in unserem Kopf, das andere in unserem Bauch. Unser Bauch ist viel mehr als ein unintelligentes Verdauungsorgan. Er enthält ein Nervensystem, dass dem Hirn neurologisch in Sachen Struktur und Funktion derart ähnlich ist, dass es unser zweites Hirn genannt wird.

Die Wände unseres Darms enthalten hunderte Millionen an Nervenzellen (mehr als in der Wirbelsäule oder im periphären Nervensystem), und ihre Aufgabe ist es nicht, nachzudenken und Vernunft walten zu lassen, sondern zu „fühlen“. Dieses zweite Hirn ist nicht der Sitz bewusster Gedanken und des Entscheidungen Treffens, sondern es für das verantwortlich, was wir als Bauchgefühl oder Bauchinstinkt kennen.

Was passiert also, wenn wir den Bauch nicht als einen intelligenten Bereich betrachten, sondern als träge Masse, der vom Denker in unserem Kopf gelenkt wird? Laut Shepherd hat uns das „eingeschlossen in den Türmen unserer Hirne, denkend, analysierend, planend und rationalisierend“ zurückgelassen, abgeschnitten von der Natur, von den Gefühlen und vom Sein an sich. Shepherd zufolge ist das Kopfhirn das Zentrum des männlichen Aspekts des Bewusstseins, und das fühlende Bauchhirn das Zentrum des weiblichen Bewusstseinsaspekts. Heutzutage scheint es normal, dass der „ideengefüllte“ Kopf über den „gefühlsgefülten“ Bauch herrschen sollte, aber Shepherd erinnert, dass, wenn wir uns unsere volle Intelligenz zurückholen wollen, jedes Hirn seine Ergänzung oder Vervollkommnung durch das andere finden muss. Trotzdem betrachten wir von unseren kopfzentrierten Standpunkt aus den Bauch als etwas, dass man überwinden muss, und identifizieren Frauen und ihren Appetit als etwas, das man gezielt kontrollieren soll.

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Der Bauch im 21. Jahrhundert

Im Bauch ist unsere körperzentrierte Weisheit zu Hause – unser Bauchwissen und unser Sinn für Selbsterhaltung. Was bedeutet es also für uns Frauen, dass die lebensbekräftigende Präsenz des Bauchs von einer flachen, fett-losen, nach innen gewölbten Fläche zwischen hervorstehenden Hüftknochen ersetzt wurde? (Anm Rhea: ich glaube nicht, dass es der Autorin darum geht, Frauen zu kritisieren, die von Natur aus so gebaut sind, sondern eher um den Zwang, dass alle so aussehen müssen). Ich frage mich, ob es eine Verbindung zwischen den Hass auf Bäuche und der Tatsache gibt, dass hauptsächlich Frauen an Ess- und Verdauungsstörungen leiden. Warum sind wir nicht im Stande, Nährenswertes zu finden?

Frauenbäuche sind biologisch dazu programmiert, rund zu sein. Ihre sanften Fettpölsterchen sind dazu gedacht, unsere Fortpflanzungsorgane zu schützen, und ohne sie geraten unsere Hormone durcheinander, und wir werden schnell unfruchtbar. Kann es sein Fehlen des Bauchs einer der Gründe sein, dass Fortpflanzungsstörungen mehr und mehr zunehmen? Ist das Fehlen des fröhlichen Wackelns einer der Gründe, warum Frauen die Hauptverbraucher von Antidepressiva sind? Oder warum mehr und mehr Teen-Mädchen sich schneiden und selbst verstümmeln? Die psychologische Diagnose dieser Mädchen ist, dass sie verzweifelt danach sind, etwas zu „fühlen“ – egal, was es ist.

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Ich weiß, dass ich wahrscheinlich eine Menge an Kommentaren bekomme, die mich darauf hinweisen, dass zu viel Bauchfett ungesund sei und auf eine Überproduktion von Insulin hinweist, das von einem zu viel an Zucker und weißen Kohlenhydraten kommt (Anm Rhea: Meinung der Autorin, nicht meine). Und während ich das diese Realität anerkenne, spricht das trotzdem nicht mein Hauptbedenken an, nämlich das tief sitzende Unbehagen unserer Kultur gegenüber unseren Bäuchen. Wie Lisa Sarasohn hinweist, haben Frauen mehr und mehr begonnen, „an einer „Männerwelt“ teilzunehmen – und der Bauch, das sprichwörtliche und symbolische Zeichen weiblicher Kraft – wurde im Idealfall unsichtbar.“

Genau deshalb möchte ich „Yoga“ und „Bauch“ googeln können, und ganz neue und revolutionäre Links finden. Links, die uns Geschichten davon erzählen, wie es ist, sich nicht an patriarchale Ideale von Bauchkontrolle anzupassen, sondern alles heraushängen zu lassen. Und ich frage Sie: um was zu überwinden bauen wir denn so viel Kraft aus der Mitte auf? Ist es nicht an der Zeit, die heutige Agenda zu hinterfragen? Wir müssen uns erinnern, dass laut Autor und Yogalehrer Julian Walker (in seinem Essay im Buch 21st Century Yoga: Culture, Politics, and Practice) in der klassischen Sichtweise „ der Sinn von Yoga darin liegt, unsere Körper, Geist, Wünsche, Besitztümer und in der Tat all unsere Natur und die physische Welt zu überwinden“. Ist das nicht eine Sichtweise, aus der heraus Frauen früher nicht einmal erlaubt war, Yoga zu praktizieren, weil man sie für unrein und unkeusch hielt?

Ist das wirklich das, was wir wollen? Unsere Fähigkeit, und selbst zu nähren, zu gedeihen, und in dieser Welt freudig anwesend zu sein, steht auf dem Spiel.

Ich finde eine brauchbare Alternative und sichtbare Rollenmodelle in der weniger anerkannten Yoga-Tradition des Tantra. Die Tantra-Praktizierenden suchten das Göttliche innerhalb des Körpers, und die Wurzeln dieser Praktiken kann man bis zu frühen, die Muttergöttin verehrenden Kulturen zurückleiten. Ihre Göttinnen der Natur, der Liebe, der irdischen Fülle, der weiblichen Weisheit wurden durch die Jahrhunderte liebevoll und übergenau auf Tempeln und in Bildhauerkunst abgebildet. Und ihre Bäuche, geschmückt, verziert und mit Juwelen eingerahmt, sind ganz eigenständige erogene Zonen. Rund und hervortretend wie die herausragenden Brüste und füllige Hüften und Hintern, sprechen sie nicht von Askese und Verneinung, sondern von sinnlichen Vergnügungen des Lebens, und von der heiligen Natur der Verkörperung.

Danke an Danielle, dass ich den Text übersetzen und mit meiner Leserinnen teilen darf.

Quellen der Originalbilder: WikiCommons, Trade India,

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Slam Poetry Fundstück: Fat Bottomed Girls

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Die junge Amerikanerin Kim Selling performt ihr Gedicht über Gesundheits-Trolle, Schönheitsnormen und eine rebellische Liebe zu ihrem eigenen Körper.

There’s no footnote in the regulations index of my life
that says I have to sleep on elipticals
and suck down the hopeful semen of boys named Jimmy
until you understand my body.
You wont ever understand my body.
I am Miss Piggy.
I am Mama Cass.
I am fuckin’ Aretha.
And I love being these women.
I love being fat.

„SKINS“ Open Mic: Kim Selling from Champ Ensminger on Vimeo.

Crowdfunding für neues, positives Körperbewusstsein

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Crowdfunding, also die Finanzierung von Projekten mit Hilfe von UnterstützerInnen im Internet, ist eine wunderbare Sache – gerade für Kuntsprojekte, Dokufilme oder Sachbücher, die den Chefs großer Medienfirmen aus diversen Gründen als zu heikel erscheinen, um sie umsetzen zu können. Vor einigen Tagen haben die Filmemacherinnen von Fattitude es geschafft, trotz massivem Mobbings durch fettenfeindliche Trolle die Finanzierung für ihren Dokufilm über das Bild dicker Menschen in den Medien aufzustellen.

Zwei spannende Projekte zum Thema neues Körpergefühl suchen im Moment nach Unterstützerinnen, um das Licht der Welt erblicken zu können. Via Kickstarter sammelt die Australierin Taryn Brumfitt Geld, um ihren Dokufilm Embrace (Umarmung) drehen zu können. Die Amerikanerin Hanne Blank sucht via Indiegogo nach LeserInnen für ihr Projekt 52 Weeks to Your Best Body Ever .

Taryn Brumfitt ist mehrfache Mutter und Gründerin der australischen Bewegung Body Image Movement. Die dreifache Mutter verbrachte Jahre damit, ihren Körper zu hassen. Als ihr klar wurde, dass sie ihren Kindern kein gutes Vorbild war, begann sie, ihren Körper lieben zu lernen. Und merkte schnell, wie schwer es in unserer Gesellschaft ist, sich zu mögen, wenn man nicht „perfekt“ ist.

„Frauen und Mädchen werden ständig zurückgehalten, und man redet ihnen ein, dass sie nicht so gut sind, wie sie sein könnten. Warum? Weil wir jeden Tag daran gemessen werden, wie wir aussehen, und wie weit dieses Aussehen von einem unerreichbaren Ideal entfernt ist. Nimm ab, glätte deine Falten, bekämpfe deine Cellulite – ständig erzählt man uns, wir sollen jemand anderer sein, als wir sind. Exzessiver Einsatz von Photoshop, die Sexualisierung von Frauen in den Medien, und Werbekampagnen, die auf die Unsicherheiten der Frauen abzielen – kein Wunder, dass es auf dieser Welt eine Kultur des Schams und Körperhasss gibt, die empidemische Ausmaße erreicht hat.

Taryns Antwort auf eine Kultur der Selbstzerfleischung: ein Film, der allen Frauen die Augen öffnen und ihnen auf ihrem Weg zur Selbstliebe helfen soll.

Konkrete Lösungsansätze gegen die Selbsthassepidemie bietet Hanne Blank. Die Amerikanerin eine beliebte Vortragende zum Thema Selbstliebe, Unilektorin und Autorin von Büchern wie Big Big Love und The Unapologetic Fat Girl´s Guide to Excercise (auf Deutsch etwa: Workoutbuch für dicke Mädels, die sich nicht mehr entschuldigen). Ihr neues Project nennt sie 52 weeks to your best body ever (also 52 Wochen für den besten Körper, den du je hattest). Blank hat den Titel nicht zufällig gewählt. Was auf den ersten Blick wirkt wie noch ein reißerisch aufgemachter Diätplan, ist ein Programm zum Thema Selbstliebe, und zwar radikal. Auf ihrer Indiegogo-Seite schreibt sie: „52 Weeks to Your Best Body Ever bietet 52 wöchentliche Kapitel, jedes davon zu einem anderen Thema, das mit Körperbewusstsein und radikaler Selbstakzeptanz zu tun hat (jeder Menge fröhlicher Spielereien inklusive). Die LeserInnen bekommen ein Buch in 52 Kapiteln, eines pro Woche. Jedes Kapitel birgt eine große Dosis Körperliebe, neue Perspektiven, Einsichten, Experimente, Zen und generelles Badass-sein, die helfen werden, sich in der eigenen Haut auf das Wunderbarste wohl zu fühlen.“

Fundstück zum Anti-Diät-Tag: Gedanken von Naomi Wolf

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„Während des letzten Jahrzehnts haben Frauen die Machtstrukturen aufgebrochen: gleichzeitig sind Essstörungen sprunghaft angestiegen, und Schönheitschirurgie wurde zum am schnellsten wachsenden Fachgebiet.

Mehr Frauen haben mehr Geld und Macht und Spielräume und rechtliche Anerkennung als wir je hatten; wenn es aber darum geht, wie wir uns körperlich empfinden, sind wir vielleicht schlimmer dran als unsere unbefreiten Großmütter.“ Autorin Naomi Wolf

Lieblingslinks April: von Mythen, Models und molligen Tänzerinnen

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Machen Worte dick? Dieser Süddeutsche-Artikel über eine US-Studie, die zeigt, wie verheerend es ist, wenn man kleinen Mädchen einredet, sie seien fett (und zwar unabhängig davon, ob sie schlank sind oder tatsächlich mollig).

Man kann von Penthouse halten, was man will, aber die US-Ausgabe wird auf ihrem Cover erstmals eine runderes Model zeigen – und zwar Kelly Shibari, Pornostar, Aktivistin und stoze Plus-Size-Frau (englisch).

Ziemlich brauchbare Tipps für mehr Selbstbewusstsein von Plus-Models (englisch)

Funktioniert der Placebo-Effekt auch beim Essen? Eine Studie zeigt, dass die Hormonlevel sich ändern, je nachdem, ob man glaubt, ein Light-Produkt zu essen oder eine üppige Version – und zwar unabhängig vom tatsächlichen Kaloriengehalt der Mahlzeit (engl).

Warum wollen Frauen eigentlich dünn sein? HAES-Expertin Golda Poretsky sieht sich die Gründe und Abgründe mal genauer an (engl).

Kurvig oder fett? Internet-Tanzstar Whitney von No Body Shame macht sich Gedanken über die Macht der Worte (engl).

Lindsay Averill und Vera Liebermann haben eine Kickstarter-Kampagne für ihren Doku-Film „Fattitude“ ins Leben gerufen – und werden seitdem von Online-Trollen verfolgt und aufs übelste gemobbt.

Mythen und Missverständnisse zum Thema fat acceptance, brillant entkräftet von Jess von The Militant Baker

Über die täglichen Folgen subtiler, niederschwelliger Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper (eng.)

 

Rund und fit: Diese Cheerleaderin zeigt, dass sie locker mit ihren schlankeren Freundinnen mithalten kann …